„Wir freuen uns auf die Bundesliga mit dem FCI“
03. August, 2016 12.00 Uhr
Giannikis: Ich hatte vor 14 Jahren neben meinem BWL-Studium in Mannheim als Trainer begonnen. Markus und der KSC warben mich aus Neckarau ab. Nachdem ich beim KSC meine aktive, fußballerische Vergangenheit hatte, bestand eine gewisse Verbundenheit. Das passte also. Ich arbeitete dann in verschiedenen Funktionen im Nachwuchs. Als Markus Chef-Trainer der Profis wurde, fragte er mich, ob ich mir das als Assistent vorstellen kann. Im aktuellen Sommer waren wir schnell klar, dass wir die Zusammenarbeit auch in Ingolstadt fortsetzen und das Abenteuer Bundesliga zusammen angehen wollen.
Westermann: Ich kam vor ungefähr zehn Jahren zum KSC, was mit Markus damals noch nichts zu tun hatte. Nach einem halben Jahr nahm ich schon eine feste Trainerstelle an, Markus war Nachwuchschef zu dem Zeitpunkt. Die enge Zusammenarbeit mit ihm begann dann, als das Thema "Zertifizierung" von Nachwuchsleistungszentren auf den Tisch kam. In dem Zuge wurden hauptberufliche Mitarbeiter benötigt und ich wurde einer davon. Vor drei Jahren bin ich nach Hoffenheim gewechselt, um in der Vorsaison zum Profi-Team des KSC dazugekommen. Der Kontakt zu Markus und Agi ist aber in meiner Hoffenheimer Zeit nie abgerissen. Klar, die Herausforderung Bundesliga in Ingolstadt hat nun auch für mich einen besonderen Reiz.
fci.de: Wie fühlt ihr euch in der neuen Heimat?
Westermann: Jetzt sind wir fünf, sechs Wochen da und der positive Eindruck von den Anfangstagen wurde bestätigt. Es herrscht ein großes Miteinander im Verein und im Umfeld, die Leute kennen sich, sind herzlich. Das familiäre Umfeld im Club gefällt uns sehr! Außerdem wollte es der Zufall so: Wir drei wohnen in derselben Ecke, sind quasi Nachbarn (lacht).
Giannikis: Die erste Wohnungsbesichtigung war noch nicht ganz so nach meinem Geschmack, zudem war es ein regnerischer Tag. Aber das ist längst Vergangenheit. Ich empfinde die Stadt als sehr herzlich, die Altstadt gefällt mir sehr gut. Es herrschen sehr gute Bedingungen, um erfolgreich zu arbeiten. Wir freuen uns auf die Bundesliga mit dem FCI.
fci.de: War es eigentlich von Anfang an klar, dass es Kauczinski in Ingolstadt nur mit euch beiden gibt?
Giannikis: Das weiß ich nicht genau. Markus sagte, er würde es gerne mit uns beiden angehen. Ich glaube aber nicht, dass es jetzt wirklich eine Bedingung war.
Westermann: Generell lässt sich einfach feststellen: Die Entwicklung geht einfach dahin, dass die Trainer ihren Stab bzw. ihr Team mitbringen.
fci.de: Wie sieht die genaue Aufteilung zwischen euch drei aus?
Westermann: Agi macht viel in Sachen Trainingsinhalten, wo ich auch zuarbeite. Bei mir liegt der Schwerpunkt vielleicht mehr auf den Analysearbeiten, aber auch da macht Agi mit. Die Abläufe passen sehr gut, aber eine klare Aufteilung haben wir nicht.
fci.de: Spielt ihr auch mal die Good-Guy / Bad-Guy-Nummer? Einer haut drauf, der andere streichelt?
Giannikis: Es ist schlecht, wenn alle draufhauen (lacht). Ein Spieler braucht Feedback. Wir achten schon darauf, dass eine gute Balance aus Kritik und Lob besteht sowie eine Hilfestellung geboten wird. Die Rückmeldung soll konstruktiv sein. Aber eine Aufteilung in Good-Cop und Bad-Cop haben wir nicht. Auch das ist vielleicht etwas, dass eingespielt ist und auf natürliche Weise funktioniert.
fci.de: Unser Trainerteam beinhaltet zwei weitere, wichtige Personen: Jörg Mikoleit für den Athletik-Bereich, Martin Scharrer als Torwart-Trainer. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den beiden?
Giannikis: Sehr gut! Das passt zwischen allen Mitgliedern des Trainerteams fachlich und zwischenmenschlich hervorragend, finde ich. Westermann: Wir sind sehr gut aufgenommen worden, nicht nur von den beiden, sondern wie schon erwähnt von allen im Verein. Sei es von Medien-, Physio- oder Betreuerteam.
fci.de: Was macht unsere Mannschaft in euren Augen aus, wie habt ihr sie kennengelernt?
Giannikis: Was mir sofort aufgefallen ist, ist dieser enorme Teamspirit. Die Mannschaft hat einen enormen Siegeswillen, sie ist offen für Neues, will sich verbessern. Das macht viel Spaß, mit ihnen zusammenzuarbeiten.
fci.de: Vier Testspiele, noch kein Sieg. Spielt das eine Rolle bzw. verunsichert das?
Giannikis: Nein, überhaupt nicht. Wir arbeiten nicht darauf hin, bei Testspielen topausgeruht und vorbereitet anzutreten. Stattessen verändern wir ein paar Dinge, das dauert. Ziel ist der Pflichtspielstart und wenn man die Entwicklung des Teams sieht, dann sehen wir das sehr positiv. Klar, Siege machen immer mehr Freude. Trotzdem machen wir uns keine Sorgen sondern schauen absolut optimistisch in die Zukunft.
Westermann: Es geht in die richtige Richtung, daher werden die Ergebnisse auch kommen. Man darf auch nicht vergessen, wir sind von Anfang an gegen ambitionierte Mannschaften angetreten, die schon deutlich weiter waren in der Vorbereitung. Aber wir sind absolut im Soll.
fci.de: Abschließend zu euch persönlich: Was haben die Famlien zum Wechsel nach Ingolstadt gesagt? Waren sie glücklich mit der Entscheidung?
Westermann: Absolut! Meine Freundin begann eben einen neuen Job in Rosenheim und wohnt dort, sie pendelt die freien Tage bzw. an den Wochenenden nach Ingolstadt. Sie war begeistert, dass es für uns beide Richtung Süden geht und sich das gut vereinbaren lässt.
Giannikis: Meine Frau und ich haben vor sechs Wochen Nachwuchs bekommen. Da sie zwei Jahre Elternzeit angemeldet hat, war ich frei in der Wahl, wo es für uns weitergeht. Es gefällt ihr gut in Ingolstadt und sie freut sich, dass wir hier sind!
fci.de: Vielen Dank für das ausführliche Gespräch!