U 23 verliert 1:3 gegen 1860 München
18. Oktober, 2014 16.00 Uhr
etwas ruhigerer Abtastphase hatten die Hausherren erste Akzente zu verbuchen. Eine Flanke von Julian Günther-Schmidt wurde zur Bogenlampe und hätte 1860-Schlussmann Michael Netolitzky fast überrascht (9. Minute). Kurz darauf sorgte ein abgefälschter Schuss von Stefan Müller für ein Raunen im Publikum – Netolitzky rettete zur Ecke (10.).
Das Spiel verlagerte sich in die Hälfte der Blau-Weißen, doch das Tor fiel auf der anderen Seite. Eine nicht geklärte Ecke nutzte Fejsal Mulic eiskalt aus, behielt im Getümmel die Übersicht und traf sehenswert aus der Drehung (18.). Rund 150 mitgereiste Gästefans jubelten lautstark, FCI-Trainer Stefan Leitl reagierte notgedrungen mit einem Personalwechsel. Für den angeschlagenen Albano Gashi kam Gordon Büch (26.).
Dann endlich jubelten die zahlreichen Fans der Hausherren: Eine maßgeschneiderte Jainta-Flanke fand den Kopf von Aloy Ihenacho, der drückte aus kurzer Distanz ein (31.). Nun gestaltete sich eine offene und äußerst ansehnliche Partie, in der beide Mannschaften ihr Heil in der Offensive suchten und sich ganz im Stile eines echten „Derbys“ keinen Zentimeter Boden schenkten. Die „Löwen“ erspielten sich in den Schlussminuten der ersten Halbzeit leichte Vorteile, weder Mulic noch Korbinian Vollmann kamen dabei entscheidend zu Abschlüssen (41. Und 43.), da die Schanzer mit der von Kapitän Marcel Hagmann und Nebenmann Michael Denz umsichtig organisierten Abwehr stets zur Stelle waren. Nach einem Freistoß von Andreas Buchner ging es in die Pause.
Für den zweiten Abschnitt brachte Leitl Dominik Wolfsteiner auf der linken Abwehrseite, Jainta, Vorlagengeber zum Ausgleich, blieb in der Kabine. Während sich die Auswechselspieler hinter den Toren bereits intensiv warmliefen, begannen die zweiten 45 Minuten ähnlich verhalten wie die ersten: Die Kontrahenten begannen wieder mit vorsichtigem Abklopfen, mit Spannung verfolgt von 550 Zuschauern im ESV Stadion. Dieses Mal hatten die Gäste die erste, große Chance: Vollmann kam rund zehn Meter vor dem Tor zum Abschluss, doch Christian Ortag war mit dem Fuß gedankenschnell unten und wehrte ab (55.). Die Löwen wurden kurz darauf wieder gefährlich, Ortag war erneut zur Stelle (58.).
Schade, dass die Leitl-Mannschaft eine gute Konter-Gelegenheit verspielten (61.), im Gegenzug musste Hagmann in größter Not retten. Die Partie wurde ruppiger, gelbe Kartons für Peter Kurzweg (61.) und Dominik Weiß (66.) waren die Konsequenz. Klare Möglichkeiten kamen in der Phase nicht zustande. Buchner verpasste den optimalen Moment des Abspiels (73.), Marius Wolf verzog auf der Gegenseite deutlich (74.). Auf Zuspiel von Vollmann war dann einmal mehr Mulic zur Stelle. Der 2,03-Meter große Offensivmann der Löwen drehte sich und schob souverän ein – Das 2:1 für die Gäste (75.). Ihenacho verpasste kurz nach dem Anstoß haarscharf die schnelle Antwort. Jetzt kamen die Schanzer nochmal geballt und stemmten sich gegen die drohende Niederlage. Wolfsteiners Schuss wurde von Netolitzky jedoch zur Ecke pariert (76.).
Im brisanten Schlussspurt kochten die Emotionen hoch, Verwarnungen für Ortag und Münchens Wolf waren die Folge. Kurz vor Schluss wurde nochmal munter gewechselt, wobei Gästecoach Torsten Fröhling ein gutes Händchen hatte und mit Robert Glatzel für Mulic einen weiteren Torschützen einwechselte. Nur wenige Sekunden nach Betreten des Feldes traf der Stürmer nach Sololauf zum 3:1 (85.).
Der Offizielle Steffen Brütting beendete die Partie pünktlich, an diesem Samstagnachmittag leider ohne Jubelgesänge von der Haupttribüne. In einem intensiven und über weite Strecken sehr spannenden „Oberbayern-Derby“ musste die Schanzer somit ihre erste Heimniederlage der laufenden Saison hinnehmen. Insgesamt nicht unverdient, befand Co-Trainer Ralf Keidel: „1860 war insgesamt die bessere Mannschaft und hat sich die drei Punkte verdient. Wir werden das Spiel in Ruhe aufarbeiten und schauen positiv nach vorne.“
FCI: Ortag – Weiß, Hagmann, Denz, Jainta (46. Wolfsteiner) – Gashi (26. Büch), Buchner, Räuber, Günther-Schmidt – Ihenacho, Müller (83. Fenninger)