Traditionsreicher Ostklub: Der FSV Zwickau im Portrait

Blickt zurück auf eine bewegte Fußballgeschichte: Der heutige FSV Zwickau. (Foto:Foto: Bundesarchiv_Bild_183-P0614-0027,_Berlin,_FDGB-Pokal,_Endspiel,_SG_Dynamo_Dresden_-_BSG_Sachsenring_Zwickau_3-4.jpg ?(800 × 595 Pixel, Dateigröße: 88 KB, MIME-Typ: image/jpeg)

Traditionsreicher Ostklub: Der FSV Zwickau im Portrait

04. November, 2019 09.00 Uhr

Unsere Schanzer erwarten in der aktuellen Saison auch im Hinrunden-Schlussspurt neue oder altbekannte Kontrahenten und Spielstätten: Wir stellen euch in den nächsten Wochen die kommenden Gegner der Schanzer in der 3. Liga vor – diesmal den FSV Zwickau. Warum der Traditionsverein einst am Abgrund stand und was Zwickau und Ingolstadt verbindet, erfahrt ihr in unserem Porträt. 

Historie

Dass in über 100 Jahren Vereinsgeschichte viel passieren kann, ist klar. So standen die Zwickauer mehrere Male auf dem redensartlichen Siegertreppchen – aber auch am Rande des Abgrunds. Doch eines nach dem anderen: Gegründet wurde der Verein im Jahr 1912, in der ehemaligen sächsischen Stadt Planitz, damals unter dem Namen Planitzer SC. Bevor dann rund 30 Jahre später der Club während des II. Weltkrieges zur Sportgemeinschaft Planitz wurde, konnten die Westsachsen einmal die Sachsengaumeisterschaft gewinnen – bis dahin der größte Erfolg. Doch es sollten noch weitere Meilensteile gelingen: Im jahr 1948 gewann man die Ostzonen-Meisterschaft. Dann, 1949 wurde der Verein gemeinsam mit vier anderen Clubs nach Zwickau delegiert – die Zentralsportgemeinschaft (ZSG) Horch Zwickau war geboren. Und prompt feierte man den Titel des ersten DDR-Oberliga-Meisters der Saison 1949/1950. Es folgten erfolgreiche Jahre und weitere Namenswechsel und Vereinszusammenlegungen. Etwa bei der Fusion der zwei Zwickerauer Teams 1969, die von Seiten des Vereins heute wohl am ehesten mit einer Fusion von Hertha BSC und Union Berlin vergleichbar wäre. In den 80er Jahren kamen die Sachsen ins Straucheln und stiegen nach 34 Jahren in der DDR-Oberliga in die 2. Liga ab, schafften umgehend den Aufstieg, nur um dann wieder abzusteigen. Nach der Wende wurde der Verein dann in FSV Zwickau umbenannt. Nach mehreren Jahren in der dritthöchsten Spielklasse, schafften die Zwickauer den Aufstieg in die 2. Bundesliga, ehe man in die Regionalliga rutschte. Und dann der Tiefpunkt: 1999 musste der Verein Insolvenz anmelden. Nicht nur verließen Spieler und Mitarbeiter den Verein, man hatte auch mit einem Zwangsabstieg in die Oberliga zu kämpfen, 2005 ging es für den Verein in die Landesliga. Und fünf Jahre später musste man erneut Insolvenz anmelden. Seit damals hat sich einiges im Verein getan, finanziell konnte man sich erholen und auch der sportliche Erfolg ist zurück in Zwickau: Immerhin schaffte es der Ostklub in der vergangenen Saison einen beachtlichen 7. Tabellenplatz in der 3. Liga. 

Bisherige Duelle

Bisher trafen die Schanzer noch nie auf die Zwickauer, wir dürfen also sehr auf die erste Begegnung am kommenden Samstag im Audi Sportpark gespannt sein. Anstoß ist um 14 Uhr.

Stadion

Das Stadion Zwickau wird seit 2016 bespielt. Rund 10 000 Zuschauer finden hier, an der Stadionallee, Platz. 

Stadt und Sehenswürdigkeiten

Nach Leipzig, Dresden und Chemnitz ist Zwickau (rund 100 000 Einwohner) die viertgrößte Stadt Sachsens. Und eine große Bedeutung gerade im Bezug auf die Wirtschaft des Ostens hatte Zwickau schon früh: Günstig an der Mulde gelegen, blühten Handel und Industrie bereits im 16. Jahrhundert richtig auf. Auch Jahrhunderte später, Anfang des 20. Jahrhunderts, bewies sich die wichtige Wirtschaftsrolle der Stadt: In Zwickau wurden seinerzeit die Werke von Horch und Audi gegründet. Kurios: Die beiden Firmen wurden von August Horch gegründet. Da sein Name nicht in beiden Firmennamen vorkommen durfte, wurde „Horch“ (im Sinne von Zuhören) in den lateinischen Imperativ „Audi“ übersetzt. Auch der legendäre Trabant wurde in dieser Stadt gefertigt. Heute hat die Volkswagen Sachsen GmbH ihren Sitz in Zwickau. Wie Ingolstadt ist also auch Zwickau eine mit der Automobilindustrie eng verbundene Stadt. 


Wahrzeichen der Stadt: Der Hauptmarkt in Zwickau. (Foto: By Tilman2007 – Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=41487790)

Ein beliebtes Fotomotiv ist der der Zwickauer Hauptmarkt in der Innenstadt mit dem Rathaus und dem Stadttheater. Daneben bietet sich zum Beispiel das Schwanenschloss für eine Besichtigung an. Sportfreunde dürften auch bei einem Besuch des Sachsenrings (etwa 30 Minuten hinter Zwickau) auf ihre Kosten kommen.

Bekannte Persönlichkeiten

Der berühmte Sohn der Stadt war der Komponist Robert Schumann, der zu einem der bedeutendsten Musiker Deutschlands zählt. Alles zu seinem Leben und Wirken in der Stadt findet man auch im Zwickauer Robert-Schumann-Konservatorium.