Sonny Kittel: „Lebe dafür, auf dem Platz zu stehen“
11. Oktober, 2016 15.00 Uhr
Sonny Kittel: Ich war vor meinem Wechsel nach Ingolstadt oft verletzt, beim FCI war es nun ein bewusster Aufbau über einige Monate. Allerdings habe ich die Tage nicht gezählt, sondern mich voll auf mein Comeback gefreut und vorbereitet. Um mein Knie zu schonen und zu schützen, haben wir viel am Muskelaufbau gearbeitet. Es ist ein sehr schönes Gefühl, wieder auf dem Platz zu stehen. Dafür trainiere und lebe ich.
fci.de: Du hast täglich etliche Stunden für dein Comeback gearbeitet. Wie motivierst du dich, wenn du deine Teamkollegen schon auf dem Platz siehst, während du im Kraftraum schuftest?
Kittel: Es gibt definitiv schönere Dinge als das, aber ich wusste, was ich hier erreichen will und das ich gut betreut werde. Es war bitter für mich, nicht bei der Mannschaft sein zu können, aber das gehört dazu. Es gehört zu unserem Beruf und den will ich hier gut machen – da muss man eben auch über das Notwendige herausgehen.
fci.de: Von Frankfurt nach Ingolstadt: Wie hast du den Kulturschock weggesteckt?
Kittel: Es stimmt, hier ist alles ein bisschen kleiner. Dafür ist es hier auch familiärer, was ich sehr zu schätzen weiß und zu mir passt. Die Mannschaft ist richtig cool, genauso wie der Verein. Alle Leute, die ich hier kennen lernen durfte, sind sehr positiv und haben mich gut aufgenommen. Für mich war Ingolstadt der richtige Schritt und ich bin froh, hier zu sein.
fci.de: Allerdings bist du nicht alleine gekommen – mit dir kam dein Bruder Sammy, der in der Schanzer U 17 kickt und am vergangenen Wochenende sogar ein Tor erzielt hat…
Kittel: Das stimmt – wie ich ja schon gesagt habe, weiß ich das Familiäre hier sehr zu schätzen, bin selbst Familienmensch und kümmere mich um meinen Bruder. Wir haben ein sehr gutes Verhältnis und ich versuche, bei jedem seiner Trainingseinheiten und Spiele dabei zu sein. Mir macht das Spaß und ich versuche ihm immer Rückhalt und Vertrauen zu geben.
fci.de: Im Test gegen Würzburg hattest du deine ersten Einsatzminuten und hast prompt getroffen. Wie hat sich das erste Spiel für den FCI angefühlt und wann gibt es die Chance auf das Pflichtspieldebüt?
Kittel: Nach meiner langen Aufbauphase ist immer alles noch ein bisschen holprig und steif, ob im Spiel oder im Training. Da muss man erst wieder ein bisschen das Gefühl für den Ball bekommen. Aber das wird immer besser und in dieser Woche fühle ich mich schon sicherer als in der letzten. Von meiner Seite aus versuche ich einfach, von Tag zu Tag besser zu werden und meine Spielpraxis zu bekommen. Es ist schwer, einen Zeitpunkt zu benennen, an dem ich wieder bei 100 Prozent bin. Da mache ich mir keinen Druck und bin erstmal dankbar, dass ich wieder voll trainieren kann.
fci.de: Die Schanzer sind mit einer mageren Punktausbeute in die Saison gestartet. Wie bewertest du die aktuelle Situation?
Kittel: Wir sind schlecht gestartet und trotzdem hat man gesehen, dass wir uns vor niemandem verstecken müssen. Für mich persönlich ist es egal, ob wir ganz oben oder ganz unten stehen – ich will so schnell es geht komplett fit sein, um der Mannschaft zu helfen und meinen Teil dazu beitragen, dass wir unsere Ziele erreichen.
fci.de: Gibt es einen Gegner, auf den du dich besonders freust?
Kittel: Ich denke, es ist ein offenes Geheimnis, dass ich mich darauf freue, gegen Eintracht Frankfurt, meinen Ex-Verein, anzutreten. Aber wir haben das Glück, dass wir Bundesliga spielen dürfen und da ist jedes einzelne Spiel ein Highlight. Du hast als Kind davon geträumt, dich mit den Besten zu messen und jahrelang dafür geackert. Egal ob gegen den Tabellenführer oder den Letzen, ob daheim oder auswärts: Ich freue mich auf jedes Spiel!
fci.de: Vielen Dank, Sonny!