Schüler und Schanzer Fanszene besuchen das jüdische Museum München
04. Juli, 2017 14.00 Uhr
In der Sonderausstellung „Never Walk Alone“
Kuratorin Jutta Fleckenstein und Kulturvermittlerin Katharina Erbe nahmen sich ausführlich Zeit und führten die Besucher durch die Sonderausstellung. So wurde über bekannte wie unbekannte Identitäten, aber auch über immer noch präsenten Antisemitismus in Geschichte und Gegenwart gesprochen und diskutiert. Sowohl Schüler als auch Schanzer Fans konnten durch eigene Erfahrungen aus Stadien und Workshops einiges beitragen und folgten gespannt den Ausführungen der Experten.
Das Trikot von Almog Cohen hängt zwischen Größen wie Johan Cruyff und Jürgen Klinsmann.
„Es ist uns wichtig, dass wir diese Geschichte lernen, gerade als Club, der auch einen israelischen Nationalspieler beheimatet. Wir konnten interessante Geschichten und Zusammenhänge entdecken, erarbeiten und erfahren, welche Rolle jüdische Spitzensportler und Vereine in der deutschen Geschichte gespielt haben“, so Fanbeauftragter Vincent Ludwig, der sich besonders über das Engagement der eigenen Fans freut. „Wir haben hier in Ingolstadt keine Probleme mit Extremismus innerhalb der Fanszene, was auch so bleiben soll. Ich finde es gut, dass unsere Fans dieses Engagement an den Tag legen und aktiv Aufklärungsarbeit betreiben“.
Einer der ersten Weltstars des Sports: Die jüdische Fechterin und Weltmeisterin Helene Mayer.
Der Titel der Ausstellung „Never Walk Alone“ ist inspiriert von dem Lied You’ll Never Walk Alone, das ursprünglich für das Musical Carousel geschrieben wurde. Der Liedtexter Oscar Hammerstein II. und der Komponist Richard Rodgers, übrigens beide jüdisch-amerikanischer Herkunft, vermitteln hierin Zugehörigkeit, Motivation, Trost und Unterstützung für die Protagonistin. In den Sportarenen ist die Idee der Singenden – inzwischen nicht mehr nur beim FC Liverpool – vergleichbar. Wer diese tolle Ausstellung besuchen will, kann das noch bis zum 7. Januar 2018 in München tun.
Kuratorin Jutta Fleckenstein führt die Teilnehmer zu Beginn der Ausstellung.