Vor rund 100 Zuschauern auf dem Gelände des Audi Sportparks konnten die Zweitliga-Fußballerinnen des FC Ingolstadt auch im dritten Spiel nach der Winterpause keine Punkte einfahren. Nach dem 0:1 (0:0) gegen den VfL Wolfsburg II stehen die Schanzerinnen weiter auf Rang zwölf, vier Zähler hinter dem rettenden Ufer.

In einer an Höhepunkten armen Partie genügte den Gästen ein Treffer in der 80. Minute, um die Ingolstädterinnen zu besiegen. "Wenn du keine Tore schießt, wirst du kein Spiel gewinnen", meinte FCI-Trainer Miren Catovic, der sein Team nach der vierten Gelben Karte nur hinter der Absperrung verfolgen konnte, nach der enttäuschenden Niederlage ernüchtert.

Dabei hatten sich die Gastgeberinnen beim ersten Heimspiel des Jahres viel vorgenommen – und es gehörte ihnen auch die erste Chance der Partie: Kapitänin Alina Mailbeck schickte die schnelle Vanessa Haim, doch deren Hereingabe fand keine Abnehmerin (10. Minute). Fünf Minuten später prüfte Tessa Blumenberg nach einer VfL-Ecke FCI-Keeperin Franziska Maier. Bei der gleichen Situation verletzte sich Verteidigerin Anna Petz und musste frühzeitig ausgewechselt werden. Im weiteren Spielverlauf ergab sich eine zerfahrene Begegnung mit vielen Zweikämpfen, Einwürfen und wenig Spielfluss. Das Catovic-Team stand in der Defensive ordentlich, versuchten das Spiel zu machen, doch in der Offensive hatten sie einfach zu wenig Ideen. Die Wölfinnen beschränkten sich darauf, einige Nadelstiche zu setzen, etwa in der 31. Minute, als Luisa Scheidel eine Flanke von der rechten Seite jedoch deutlich übers Tor köpfte. Wirklich gefährliche Strafraumszenen blieben Mangelware, die Pässe in die Tiefe kamen entweder nicht an oder die Bälle konnten nicht behauptet werden. In der 35. Minute mal eine schnelle Kombination der FCI-Frauen: Nach einem langen Pass auf Nina Penzkofer legte diese ab auf Haim, die jedoch links am Tor vorbeizielte. Drei Minuten später hatte Lisa Ebert nach einer Ecke die Möglichkeit zur Führung, doch ihr Kopfball wurde geklärt, so dass es beim 0:0 zum Seitenwechsel blieb. „Wir wussten genau, was Wolfsburg machen wird, haben unseren Plan ganz gut umgesetzt und wenig zugelassen“, zeigte sich Catovic zur Pause noch halbwegs zufrieden.

Nach dem Wiederanpfiff hatten die Gäste die erste Chance durch Rauan Mohamed, die aber in letzter Sekunde von Lea Wolski gestoppt wurde (47.). Zehn Minuten später waren die Hausherrinnen am Zug: Ebert trat einen Freistoß auf Penzkofer, die auf Haim ablegte, doch deren Abschluss wurde geblockt. In der 59. Minute war Maier bei Romy Baraniaks Schuss auf dem Posten, bevor in der 65. Minute die Latte nach einer Bogenlampe der Gäste die Schwarz-Roten vor einem Rückstand bewahrte. In der 80. Minute passierte es dann aber doch: Nach einem Einwurf tankte sich Mohamed durch die Ingolstädter Abwehr, legte ab auf Luisa Scheidel, die zum 1:0 aus Gästesicht abschloss. Es folgte eine hektische Schlussphase, in der aber keinem der beiden Teams ein weiterer Treffer gelang, sodass die dritte Niederlage in Folge feststand.

"Wir hatten die eine oder andere Chance, aber es fehlt uns an Überzeugung und Selbstbewusstsein. Wir haben in diesem Jahr noch keinen einzigen Treffer erzielt – das ist unser größtes Problem. Dann kassierst du so ein naives Tor, das niemals fallen darf. Wolfsburg war harmlos nach vorne. Wir hatten Räume, die wir nicht genutzt haben und die Einladung zum Sieg ausgeschlagen“, meinte Catovic nach der Begegnung ein bisschen ratlos.
Für seine Mannschaft wird der Kampf um den Klassenerhalt nun natürlich noch schwerer, zumal am kommenden Wochenende die Reise zum souveränen Tabellenführer RB Leipzig ansteht. Das RB-Team musste bisher erst eine Niederlage und ein Unentschieden verkraften und weist mit 40 Punkten mehr als dreimal so viele Zähler als die Schanzerinnen auf.

Von Sabine Kazynski (Donaukurier)
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