Schanzer schreiben in Bremen Geschichte
19. September, 2015 17.30 Uhr
Die Partie begann mit vielen kleinen Unterbrechungen – so musste Benjamin Hübner ab der fünften Minute nach einem Zweikampf behandelt werden. Doch der frühzeitige Schreck blieb aus, für den gebürtigen Wiesbadener ging es weiter. Die erste Annäherung an das gegnerische Tor lieferten die Schanzer in der zehnten Minute, als Stefan Lex kurz vor dem gegnerischen Sechzehner den Ball eroberte und für Lukas Hinterseer ablegte, dessen Schuss aber verfehlte. Die erste Torchance lieferte dann Markus Suttner nach 17 Minute: Nach Eckball von Pascal Groß kam der Österreicher vor dem Strafraum frei zum Abschluss, der Ball rauschte aber knapp rechts am Bremer Gehäuse vorbei. Und nur kurz darauf kamen die Schanzer dem 1:0 erneut nahe, als Lukas Hinterseer auf Stefan Lex durchsteckte, der jedoch frei vor SVW-Keeper Felix Wiedwald an dessen Glanzparade scheiterte (18. Minute).
Die erste gelbe Karte sah Benjamin Hübner in Minute 26, als er im Zweikampf gegen Aron Johannsson aus Sicht des Unparteiischen den Arm zu Hilfe nahm. Der folgende Freistoß aus gefährlicher Position knallte zum Glück für die Schanzer über Umwege und zuletzt Rogers Kopf nur an die Latte. Kurz darauf sah auch Pascal Groß Gelb nach Zweikampf mit Johannsson (28. Minute). Markus Suttner sah als dritter Schanzer den Karton in Minute 39 nach Foul an Gebre Selassie. Werder kam nun besser in die Partie und der Führung in Minute 41 nahe: Johannsson verfehlte nach Drehung und Schuss aus 17 Metern das Schanzer Tor nur knapp. Vier Minuten später wurde es nochmal gefährlich, als Gebre Selassie einen als Flanke geplanten Schuss auf das Schanzer Gehäuse brachte, den Ramazan Özcan über die Latte faustete. Das Anspiel nach der folgenden Ecke setzte Fin Bartels ans Außennetz (45. Minute).
Ralph Hasenhüttl schickte seine Startelf unverändert in die Zweite Halbzeit, während Victor Skripnic reagierte und Werder-Legende Claudio Pizarro für Ulisses Garcia brachte (46. Minute). Die erste Möglichkeit gehörte wie in Halbzeit Eins den Schanzern. Markus Suttner zog einen Freistoß von links ins Zentrum, wo Marvin Matip zwar am höchsten stieg, per Kopfball aber verfehlte (50. Minute). Auf der anderen Seite prüfte Gebre Selassie nach Flanke von der linken Seite in Minute 52 Ramazan Özcan, der den wuchtigen Schuss aus kurzer Distanz aber klasse zur Ecke klärte. In Minute 56 sah Gebre Selassie als erster Bremer die gelbe Karte, nachdem er Stefan Lex am eigenen Strafraum auflaufen ließ. Auch Assani Lukimia sah Gelb, nachdem er einen Konter der Ingolstädter über Pascal Groß mit Foulspiel unterband (66. Minute). Den anschließenden Freistoß parierte Werder-Keeper Wiedwald. Ralph Hasenhüttl vollzog seinen ersten Wechsel und brachte mit Moritz Hartmann für Lukas Hinterseer in der 67. Minute frisches Blut in die Offensive. Auf Seiten der Gastgeber kam Felix Kroos für Clemens Fritz in Minute 73.
Die Partie nahm wieder an Fahrt auf und lieferte zunächst eine gute Chance für den FCI, als Benjamin Hübner in Minute 72 einen Schuss von der Strafraumkante nur knapp am Gehäuse der Bremer vorbeisetzte. Auch Mathew Leckie kam der Führung nahe, als er nach bestechendem Antritt einen Distanzschuss auf das Tor von Wiedwald abfeuerte, den dieser nur mit Mühe parieren konnte (80. Minute). Dann kam Levin Öztunali für Johannsson (81. Minute). Die Schanzer verteidigten weiterhin diszipliniert und ließen den Bremern kaum Räume, die sie in Chancen hätten ummünzen können. In Minute 88 ging dann Mathew Leckie zugunsten von Elias Kachunga. In der Nachspielzeit kam Bremen dann doch noch zur Möglichkeit: Nach Weitergabe von Ujah kam Claudio Pizarro frei zum Kopfball und vergab aus kürzester Distanz (90+1. Minute).
Doch Ingolstadt gab sich nicht mit dem Remis zufrieden und wurde belohnt: Schiedsrichter Bastian Dankert zeigte nach Foul von Lukimya an Stefan Lex im Strafraum ohne zu zögern auf den Elfmeterpunkt, von dem aus Schanzer Urgestein Moritz Hartmann eiskalt zum 1:0 in der dritten Minute der Nachspielzeit verwandelte! Das unrühmliche Ende der Partie aus Bremer Sicht lieferte kurz darauf Philipp Bargfrede, der völlig unnötig Alfredo Morales per Frustgrätsche von den Beinen holte und dafür glatt Rot sah. Die Schanzer hingegen jubelten mit Abpfiff über den dritten Auswärtssieg in Folge, mit dem sie sich gleichzeitig in die Geschichtsbücher der Bundesliga eintragen.
Der FCI bekommt wie der Rest der Liga nur eine kurze Verschnaufpause: Bereits am Dienstag, 22. September geht es weiter in der englischen Woche. Dann empfängt das Team von Coach Hasenhüttl den Hamburger SV im heimischen Audi Sportpark. Anpfiff der ausverkauften Partie ist um 20.00 Uhr.
FC Ingolstadt 04: Özcan – Levels, Matip (C), Hübner, Suttner – Groß, Roger, Morales – Lex (90+4. Brègerie), Hinterseer (67. Hartmann), Leckie (88. Kachunga)
SV Werder Bremen: Wiedwald – Gebre Selassie, Vestergaard, Lukimya, S. Garcia – Bargfrede – Fritz (73. Kroos) (C), U. Garcia (46. Pizarro) – Bartels – Johannsson (81. Öztunali), Ujah