Schanzer kassieren erste Saisonniederlage: 0:3 in Köln
31. August, 2019 16.00 Uhr
Pünktlich um 14 Uhr pfiff Schiedsrichter Alexander Sather das erste Duell zwischen Viktoria Köln und den Schanzern an. Trainer Jeff Saibene hatte sich einmal mehr für eine mutige und offensive Variante für das Gastspiel entschieden: Die Flügel belegten Maximilian Beister und Agyemang Diawusie, in der Spitze agierte Caniggia Elva neben Kapitän Stefan Kutschke. Hinter dem offensiven Vierer-Gestirn blieb alles beim Alten, mit angereist war im Übrigen auch Neuzugang Nico Antonitsch, der als 19. Mann schon einmal „Kaderluft“ schnuppern sollte.
Die ersten Ingolstädter Offensivbemühungen blieben wirkungslos, auch wenn schon in den ersten Minuten einige Durchbrüche über die Flügel gelangen. Immerhin Maximilian Beister (4. Minute) und Björn Paulsen (7.) erzeugten mit ihren Aktion erste Gefahr, gleichzeitig schnürte man den Gastgeber massiv in der gegnerischen Hälfte ein. Erstmals brenzlich wurde es für den FCI nach einem schnellen Konter über Andre Dej, doch dessen Flanke fand in der Mitte keinen Abnehmer (10.). Die Viktoria schaltete nun aber einen Gang nach oben. Diesmal ging es über den quirligen Simon Handle, der aber beim Abschluss deutlich verzog (13.). Coach Saibene hatte mehr Standard-Gefahr gefordert, fast hätte es kurz darauf mit einem Treffer nach Eckball geklappt – Elva setzte den Ball per Kopf jedoch genau in die Arme von Keeper Daniel Mesenhöler (16.).
Die beste Chancen der ersten zwanzig Minuten verbuchten jedoch die Kölner, als Buntic im Eins-gegen-Eins zum Eckstoß klären musste (19.). Einmal mehr bewies der 22-Jährige seine Klasse in so einer Situation und machte die kurze Ecke zu. Die Schanzer konnten die folgende Druckwelle nur kurz überstehen, letztlich brach Simon Handle über die linke Seite durch und dieses Mal hatte der FCI-Schlussmann das Nachsehen (22.). Das Spielgerät landete scharf geschossen im langen Toreck, die Führung für die Gastgeber. Fortan gaben die Rheinländer den Ton an und erzielten nach Ecke sogar den zweiten Treffer: Der lange Dominik Lanius schraubte sich nach oben und setzte den Ball in das lange Eck. Dort kam Buntic nicht mehr heran und musste erneut hinter sich greifen (30.). Ohne Zweifel ein Nackenschlag für die Schanzer, denen in den Folgeminuten schlichtweg nichts mehr gelang. Die Viktoria agierte nun mit breiter Brust und steuerte eine souveräne 2:0-Führung nunmehr verdient in die Pause.
Nichts zu holen: Caniggia Elva wird von der Viktoria in die Zange genommen (Foto: Meyer / KBUMM).
Saibene wechselte nicht zur Pause, sondern nahm vielmehr seine Startelf in die Pflicht, nun im zweiten Abschnitt wieder an den guten Start anzuknüpfen. So wirkten die Gäste in den Anfangsminuten auch entschlossen, dem Spiel nochmal eine Wende zu geben. Die erste, gute Gelegenheit ergab sich nach Balleroberung im gegnerischen Drittel für Max Thalhammer, sein Abschluss war jedoch zu harmlos (49.). Auch Elva konnte das Leder kurze Zeit später aufs Tor befördern – wieder war es aber zu wenig, um Mesenhöler ernsthaft zu gefährden (51.). Ärgerlich, denn ein schnelles Anschlusstor hätte die Kölner mit Sicherheit in Verlegenheit gebracht. Kurze Zeit später musste Diawusie mit einer Schulterverletzung vom Platz, ihn ersetzte Patrick Sussek.
Klar, dass sich durch das erhöhte Risiko nun Kontergelegenheiten ergaben. Torjäger Albert Bunjaku köpfte aus rund 14 Metern nur knapp über die Latte (57.) – Glück für die Schanzer. Dann eine Aktion, die für reichlich Aufregung sorgen sollte: Thomas Keller wurde für die Unterbindung eines Konters in der gegnerischen Häfte mit Glatt-Rot bedacht (58.), nun mussten die Schanzer dem Rückstand auch noch in Unterzahl hinterherlaufen. Saibene brachte Kaya und Kotzke, die sahen einen Freistoß von Wunderlich knapp am Gehäuse vorbeihuschen. Nur kurz darauf gelang Kevin Holzweiler ein Kunstschuss (70.) und die entgültige Entscheidung der Partie. Kaya traf bei einem aussichtsreichen Kopfball nach Beister-Flanke den Ball nicht gut, eine bezeichnende Szene für das Offensiv-Spiel des FCI: Man blieb bemüht und engagiert, aber es sollte an jenem Samstagnachmittag einfach nichts gelingen. Zuletzt blieb Paulsen der Ehrentreffer nicht vergönnt, sein Kopfball landete im Außennetz.
Die Länderspielpause können die Schanzer nun nutzen, um an den Defiziten zu arbeiten. Zunächst steht aber das nächste Pflichtspiel auf dem Programm, schon am Dienstagabend geht es im TOTO-Pokal nach Schweinfurt (Anstoß 18 Uhr).
Jeff Saibene: „Wir haben einen richtig guten Start gehabt und bis dahin sehr gut gespielt. Nach rund zwanzig Minuten und dem Gegentor kippte das Spiel. Dann wurde es mit einer Schulterverletzung sowie einem Platzverweis ein Tag zum Vergessen. Aber: Wir haken das ab, weiter geht es. Die Pause werden wir nutzen.“
Pavel Dotchev: „Ich stimme meinem Gegenüber zu, wir waren massiv unter Druck. Nach der Führung hatten wir auch eine Portion Glück dabei, sodass es am Ende gegen einen sehr starken Gegner zu einem 3:0-Sieg kommen konnte. Man muss das Resultat schon richtig einordnen.“
FCI: Buntic – Kurzweg, Paulsen, Keller, Gaus – Krauße, Thalhammer (64. Kaya) – Beister, Diawusie (54. Sussek) – Elva (64. Kotzke), Kutsche (C)