Saisonabbrüche, Relegation, Profiluft: Das Jahr 2021 der Jungschanzer
28. Dezember, 2021 08.00 Uhr
U 21 etabliert sich in der Spitzengruppe
Nachdem die Saison 2019/20 coronabedingt zunächst bis in’s Jahr 2021 verlängert und schließlich doch abgebrochen werden musste, freuten sich die ältesten Jungschanzer ab Sommer darauf, endlich wieder eine halbwegs normale Spielzeit absolvieren zu dürfen. Alexander Käs übernahm das Traineramt von Thomas Karg, der ins Trainerteam der Profis wechselte.
Der 28-Jährige legte mit seinem Team einen wechselhaften Start in die Bayernliga-Süd-Saison hin: Starken Auftritten folgten kleinere Rückschläge, was auch mit verletzungsbedingten Sorgen in der Offensive zusammenhing: So zog sich Patrick Görtler gleich am ersten Spieltag einen Kreuzbandriss zu und verpasste die gesamte bisherige Runde und auch Renato Domislic und Gabriel Zirngast mussten über weite Strecken verletzt passen. „Zu Saisonbeginn haben wir leider etwas zu lange gebraucht um uns zu finden“, blickt Käs zurück. „Durch die vielen externen Neuzugänge und Aufrücker aus unserer U 19, die sich erstmal an den Herrenfußball gewöhnen müssen sowie mich als neuen Trainer, ist dies auch ein Stück weit normal. Jedoch waren es dann doch ein paar Unentschieden bzw. unglückliche Spielverläufe gegen uns zu viel, sodass wir einige Punkte haben liegen lassen.“
Nach einer deutlichen 0:3-Niederlage beim unangefochtenen Tabellenführer Hankofen am 18. Spieltag mauserte sich die Schanzer U 21 in der Folge endgültig zu einem Spitzenteam: So konnten die letzten vier Spiele allesamt gewonnen werden, was Käs naturgemäß freut: „Wir sind in unseren Abläufen mit Ball deutlich stabiler geworden, spielen mit einer höheren Intensität und treten dadurch wesentlich dominanter auf.“
Aufgrund des Pandemiegeschehens ging es zwei Spieltage früher als ursprünglich geplant in die Winterpause. Mit 40 Punkten überwintert die Käs-Elf auf einem starken dritten Tabellenplatz, punktgleich, aber mit einem Spiel mehr als der Zweite Kirchanschöring. Nach einem individuellen Programm begrüßt Käs sein Team wieder am 10. Januar zum Mannschaftstraining: „Oberstes Ziel muss es sein, schnellstmöglich wieder an unsere Leistungen vor der Winterpause ranzukommen. Die gelingt allerdings weiterhin nur durch akribische und intensive Trainingsarbeit. Wir dürfen uns trotz der zuletzt guten Auftritte, keineswegs zurücklehnen, sondern weiterhin alles investieren, um die positive Entwicklung sowohl für sie einzelnen Jungs als auch für uns als Mannschaft weiterführen zu können.“ Am 18. Februar steigt der Restrundenauftakt gegen den VfR Garching.
U 19 im Mittelfeld der A-Junioren-Bundesliga
Auch in der A-Junioren-Bundesliga musste die vergangene Spielzeit abgebrochen werden, wodurch unsere Jungschanzer in einer XXL-Staffel mit insgesamt 21 Teams an den Start gingen. Sabrina Wittmann übernahm das Traineramt von Roberto Pätzold und kann nach zehn absolvierten Spielen auf eine absolut ausgeglichene Bilanz zurückblicken: Vier Siegen stehen vier Niederlagen gegenüber, zwei Partien endeten unentschieden. Mit 14 Punkten belegen die Jungschanzer aktuell Rang zwölf, wobei der Großteil der Konkurrenz mindestens ein Spiel mehr bestritt.
„Die Jungs haben es sich verdient, die Klasse zu halten“, glaubt Wittmann an den Klassenerhalt ihres Teams. Bei sieben Absteigern ein alles andere als leichtes Unterfangen, zumal ein Großteil des Kaders dem jüngeren Jahrgang angehört. Mit der Entwicklung ihrer jungen Spieler zeigt sich die Trainerin bislang sehr zufrieden, vor allem mit der passionierten Art des Verteidigens: 17 Gegentore sind ein Topwert und ein Beleg für das disziplinierte Verhalten gegen den Ball. „Einige meiner Spieler haben absolut das Potenzial, den Sprung in den Profibereich zu schaffen“, ist Wittmann optimistisch, dass wir noch viel Spaß mit ihrem Team haben werden. Mit Kapitän Jereon Krupa durfte zu Beginn der Saison bereits ein U 19-Akteur Profiluft schnuppern, weitere Spieler trainieren vereinzelt beim Team, um Kapitän Stefan Kutschke, mit. Weiter geht’s nach der Winterpause am 5. Februar gegen den SC Freiburg.
U 17 kämpft gegen den Abstieg
Die Schanzer und die Relegation – das bot in diesem Sommer gleich doppelt Grund zum Jubeln: Neben dem Aufstieg unserer Profis setzte sich auch unsere U 17 in zwei Entscheidungsspielen durch. Aufgrund der Coronapandemie konnten in der Vorsaison in der Bayernliga nur wenige Spiele bestritten werden. Nach dem Saisonabbruch kam es zum Duell der nominell und auch vom Punkteschnitt her besten Teams aus der Nord- und Südstaffel: dem SSV Jahn Regensburg und unseren Jungschanzern. So gab es also zwei Donau-Derbys um den Aufstieg in die Bundesliga: In diesen setzte sich das damals noch von Sabrina Wittmann trainierte Team des FCI mit 2:1 und 1:1 durch.
Der Jubel über den Aufstieg kannte keine Grenzen, doch dass der Klassenerhalt in Deutschlands höchster B-Junioren-Spielklasse ein ungemein schweres Unterfangen werden würde, war von Beginn an allen klar. So müssen am Ende der Saison auch in der B-Jugend-Bundesliga sieben der 21 Teams absteigen. Mit einem 2:0-Heimsieg über den FSV Frankfurt legte das Team von Beppo Gutsmiedl einen Traumstart in die neue Spielzeit hin. Leider sollte es bis heute der letzte Saisonsieg bleiben. Immer wieder verhinderten späte Gegentore eine bessere Punktausbeute. So wird die Stabilisierung der Defensive eine der Hauptaufgaben sein, um den Klassenerhalt noch zu schaffen: Mit Kaiserslautern und Heidenheim warten Ende Februar gleich zwei direkte Konkurrenten im Kampf gegen den Abstieg auf die Jungschanzer. „Es wird eine Herkulesaufgabe, aber wir geben auf keinen Fall auf und werden uns mit allen Mitteln gegen den drohenden Abstieg stemmen“, gibt sich Coach Gutsmiedl kämpferisch. „Einige sehr gute Testspiele (7:1 gegen Leipzig, 6:2 gegen Unterhaching, 5:0 gegen Regensburg) stimmen uns positiv und zeigen die Entwicklung der Mannschaft. Diese sportliche, aber auch die menschliche Weiterentwicklung unserer Jungs hat weiterhin oberste Priorität.“