FCI-Lichtgestalten: Ralf Keidel
18. Oktober, 2014 08.30 Uhr
Kantig, geradlinig, gelegentlich unbequem, stets klar und direkt in der Wortwahl. „Ralle“, wie sie ihn auf dem Platz riefen, nannte das Kind stets beim Namen. Nicht umsonst wurde er in der Rückrunde 2012 nochmal in die Profi-Mannschaft beordert, um mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Und im richtigen Moment eben auch einen seiner unnachahmlichen, trockenen Sprüche zu liefern.
Zwischen 2006 und 2011 beackerte der Rechtsfuß das Spielfeld im FCI-Dress. Harte Tacklings und noch härtere Schüsse wurden auch auf der Schanz schnell zum Markenzeichen.
Kurios: Ralf Keidel führte bis vor kurzem noch die Statistik des Zweitliga-Spielers mit den meisten Gelben Karten pro Spiel an. Erst vor wenigen Wochen „überholte“ ihn Dominic Peitz vom Karlsruher SC vorläufig in dieser Rangliste.
Wer genauer hinsah, erkannte beim bulligen Defensivspezialisten darüber hinaus eine ausgefeilte Technik am Spielgerät. Der lange, diagonale 40-Meter-Pass fand äußerst genau sein Ziel, und auch der klassische Übersteiger zählte zum Repertoire des Routiniers, der zum endgültigen „Profi-Abschied“ am 34. Spieltag der Saison 11/12 nochmal eingewechselt wurde. Trotzdem: Absoluter Siegeswille, Entschlossenheit, vollster Einsatz, das sind primär die Eigenschaften und Tugenden, mit denen die Fans unseres Fussballclubs den Akteur Ralf Keidel in Erinnerung behalten werden.
Längst gibt der mit seiner Familie in der Nähe Neuburgs wohnhafte Ex-Profi diese Tugenden weiter, denn über die U23-Mannschaft schlug Keidel schließlich den Weg in die Trainerlaufbahn ein. Und hier schließt sich nun ein Kreis. Als Assistenztrainer ist er hier seit Kurzem wieder mit Stefan Leitl vereint – Auch eine unserer „Lichtgestalten“ (Teil 1).