Neue Serie – reingeschaut beim NLZ: U 16-Coach Kevin Ulrich im Gespräch
20. November, 2020 15.00 Uhr
fci.de: Servus Kevin! Erst einmal generell gefragt: Worauf kommt es bei Deiner Arbeit an?
Kevin Ulrich: „Die Jungs, mit denen ich arbeite, sind in einem sehr spannenden Alter: Als U 16 sind sie im ersten Jahr des Leistungsbereichs im Jugendfußball und bereiten sich entsprechend auf den Schritt in die U 17 und U 19 vor. Da ist es wichtig, sie in vielen Punkten unterstützen. Das ist eine gute Mischung aus Inhalten und Gesprächen. Einerseits erklären wir Taktik, arbeiten an der Intensität und Technik aber auf der anderen Seite sprechen wir auch viel mit den Jungs, um ihnen Feedback zu geben etwa auf ihre Fragen. Zum Beispiel die, weshalb einer nicht im Kader ist. Der Austausch ist wichtig, da die eine oder andere Situation für die Spieler neu ist.“
fci.de: Aufgrund von Corona ruht der Ball weitestgehend in Ingolstadt und Region. Wie lange ist die Winterpause bei Euch im Team?
Ulrich: „Das kann ich leider nicht ganz genau sagen. Derzeit haben wir ja zwangsläufig Spiel-Winterpause. Die richtige Winterpause will ich noch nicht so ganz einläuten, weil wir ja viel vorbereiten können. Spielen werden wir erst wieder im März. Der Plan ist aber, dass wir vielleicht Mitte Januar wieder ins Training auf dem Platz einsteigen können.“
fci.de: Wie sehr beeinträchtigt Corona Eure Arbeit?
Ulrich: „Am deutlichsten merkt man die Beeinträchtigungen daran, dass wir am Platz nicht mehr trainieren können. Das Zusammensein am Sportplatz fehlt dadurch. Wir behelfen uns mit Workouts über entsprechende Software, aber da ist ja auch wieder jeder alleine. Ganz ohne persönliches Sprechen und die direkte Interaktion fehlt schon etwas. Abgesehen davon, dass wir in unserer guten und erfolgreichen Phase nun etwas ausgebremst wurden. Ansonsten ist aber nach wie vor unsere Aufgabe, die Jungs anzuleiten – auch schulisch.“
fci.de: Was machen die Spieler nun? Gibt es „Hausaufgaben“?
Ulrich: „Die Jungs bekommen Athletikpläne für jede Woche und wir arbeiten zweimal die Woche, jeder über ein entsprechendes Online-Tool zugeschaltet. Das gibt uns auch die Möglichkeit, neue Sachen auszuprobieren. Wir hatten zum Beispiel schon Athletik mit Entertainment, mit Musik als Abwechslung und Auflockerung während der Übungen. Auch unsere Feedbackgespräche sind wichtig, die lassen sich so auch abhalten. Dann bekommen die Spieler auch Gruppenaufgaben, wo sie sich einen Profifußballer ihrer Wahl genauer anschauen und analysieren. Da konnten die Jungs auch viel für sich mitnehmen. Außerdem unterstützen wir auch soziale Projekte in Ingolstadt: Für Partnervereine, die natürlich genauso von der derzeitigen Situation getroffen sind, organisieren und veranstalten wir zum Beispiel Trainings. Da schließen sich zwei unserer Spieler zusammen und stellen das auf die Beine. Ich bin als Unterstützung auch dabei und greife ein, wenn ich helfen kann.“
fci.de: Was steht in den kommenden Wochen noch alles an?
Ulrich: Wir möchten uns, auf welche Art es auch immer möglich ist, so gut es geht auf die Fortsetzung der Saison vorbereiten und alle Jungs weiterbringen. Denn als Team haben wir definitiv noch Ziele, die wir erreichen möchten. Sportlich betrachtet.“
fci.de: Welche Erwartungen hast du, wann es wieder weitergehen kann?
Ulrich: „Ich hoffe, dass wir noch im Dezember wieder auf den Platz können, wenn auch nicht zum Spielen, aber doch wenigstens, um wieder ein bisschen persönlichen Kontakt zu haben. Womöglich können wir die Rückrunde noch vernünftig fertigspielen. Einen Lockdown zu vermeiden ist natürlich das oberste Ziel, da können wir alle unseren Teil dazu beitragen, auf und neben dem Platz. Einen weiteren Wunsch habe ich noch, dass wir alle bald wieder normal arbeiten können! Aber wenn es durch Corona nicht anders möglich ist, muss man das akzeptieren. Die Gesundheit steht schließlich über Allem.“
fci.de: Vielen Dank!