Michael Henke: „Alle helfen mit, damit wir bestmöglich vorbereitet sind“
06. Juli, 2019 12.00 Uhr
fci.de: Servus, Michael! Du hast in all den Jahren im Fußball reichlich Trainingslagererfahrung sammeln können. Wie fällt dein Zwischenfazit nach den ersten Tagen in Südtirol aus?
Michael Henke: Die Bedingungen sind top, das beginnt beim Hotel und seinem Personal, das uns jeder Zeit unter die Arme greift, den Menschen im Ort und endet bei den Platzbedingungen. Wir haben lediglich wenige Meter zum Trainingsgelände und, obwohl es wohl im Winter kräftig geschneit hat, ist der Rasen in einem super Zustand! Alle helfen mit, damit wir uns optimal vorbereiten können.
fci.de: Gemeinsam mit Florian Zehe, unserem Technischen Direktor, hattet ihr in den vergangenen Wochen mächtig zu tun mit der Kaderumstrukturierung. Wo stehen wir dabei?
Henke: Das war nicht einfach, vor wenigen Wochen standen wir vor einem Scherbenhaufen. Aber Florian Zehe und ich hatten ziemlich klare Vorstellungen, wo wir hinwollen. Heute sieht das schon sehr gut aus, die Struktur des Kaders steht. Wir sind sehr glücklich mit dem bestehenden Personal, haben aber auch noch die Flexibilität, etwas machen zu können. Die Mischung aus jungen, hungrigen Spielern und altbekannten Gesichtern mit Erfahrung stimmt.
fci.de: Vom Umbruch war auch dasn Funktionsteam betroffen: Drei langjährige Mitglieder unseres medizinischen Abteiling haben den Verein in Richtung Eintracht Frankfurt verlassen, inwieweit konnten wir hier schon nachbesetzen?
Henke: Erst einmal: Man muss Verständnis dafür haben, dass auch Mitarbeiter des medizinischen Staffs ein Angebot annehmen, statt in der 3. Liga bei einem ambitionierten Bundesligisten zu arbeiten, der zudem im internationalen Geschäft aktiv ist. Ein wenig unglücklich war der Zeitpunkt, daher sind wir hier noch mit der Neustrukturierung beschäftigt. Das Team mit drei, statt früher vier Physiotherapeuten steht mit Georg Meyer, Matthias Blaser und Stephan Retzer, der vom ERC Ingolstadt dazugekommen ist. Damit sind wir ausgezeichnet aufgestellt. Auf der Position des Mannschaftsarztes sind wir noch in Gesprächen, aber wir werden zeitnahe eine Lösung haben.
fci.de: Viele Trainer der Drittliga-Konkurrenz haben neben der Eintracht aus Braunschweig auch den FCI als Aufstiegsaspiranten auserkoren. Wie sieht die Zielsetzung denn intern aus?
Henke: Es liegt in der Natur der Sache, dass man als Absteiger von außen in die Rolle gebracht wird. Das überrascht uns nicht. Tatsache ist aber, dass der Abstieg für den Verein und das Umfeld ein Schock gewesen ist. Wir haben heute eine ganz neue Mannschaft, die wenig zu tun hat mit dem Team der Vorsaison. Das Trainerteam ist neu, im Staff haben wir ja ebenfalls schon über Veränderungen gesprochen. Es bleibt wenig Zeit bis zum Saisonstart, daher arbeiten wir intensiv daran, topfit und bestmöglich abgestimmt in die Saison zu gehen. Für uns geht es daher darum, gut vorbereit zu starten und dann auch schnellstmöglich in der 3. Liga anzukommen. Irgendwann zu einem späteren Zeitpunkt kann man vielleicht auch über ein Saisonziel reden.
fci.de: Wichtig für Jeff Saibene sind dabei die Testspiele, am Sonntag steht ein weiteres gegen St. Pauli an. Wie ordnest du die Partie ein, was erwartest du?
Henke: Wir haben relativ viele Spiele, das ist gut so. Mannschaft und Trainer sind neu und wir benötigen die Tests, damit das Konstrukt zusammenwächst, die Trainer-Philosophie eingeimpft werden kann und die Abläufe sich einschleifen. St. Pauli ist dabei ein toller Prüfstein und wird neue Erkenntnisse bringen, auch im Hinblick auf die Frage, wie unsere jungen Spieler gegen einen Zweitligisten behaupten.
fci.de: Vielen Dank, Michael!