Liga-Auftakt: Der FCI zu Gast in Jenas „Paradies“
20. Juli, 2019 09.00 Uhr
Mit eingen neuen Jungs, einem neuen Coach und den Schanzer-Fans im Rücken wollen die Donaustädter für Furore sorgen. Das Duell mit dem FC Carl Zeiss beschließt den ersten Spieltag und ab 19 Uhr wollen die Schanzer dafür kämpfen, dass die ersten drei Punkte der Saison aus dem selbsternannten „Paradies“ nach Oberbayern kommen. Wir haben für euch alle Infos zum Spiel.
Bisherige Duelle
Erst zwei Pflichtspiele gab es gegen die Thüringer. Die Bilanz? Ausbaufähig! In der Saison 2009/2010 mussten die Ingolstädter in der Hinrunde eine 0:2-Niederlage einstecken. Im Rückspiel reichte es trotz eines Doppelpacks von Steffen Wohlfarth nur zu einem 2:2 (1:0). Es wird also Zeit für den ersten Pflichtspiel-Sieg. Immerhin einen Testspiel-Erfolg gab es für den FCI. 2014 drehten die Schanzer einen 0:1-Rückstand und gewannen nach Toren von Collin Quaner und Manuel Schäffler mit 2:1 (0:1).
Personal
Zwei Spieler werden unserem FCI definitiv fehlen: Neben dem Langzeitverletzten Freddy Ananou (Schulter) muss auch Neuzugang Caniggia Elva angeschlagen passen. Äußerst fraglich ist auch Maximilian Thalhammer. Der Mittelfeldmann musste zuletzt aufgrund von Kniebeschwerden passen und wird aller Voraussicht nach nicht mehr rechtzeitig fit.
Auf der Gegenseite muss Jena auf Stürmer Julian Günther-Schmidt verzichten, der nach einer Leisten-Operation an seinem Comeback arbeitet. Auch Matthias Kühne wird mit einem Kreuzbandriss noch einige Monate lang fehlen. Verteidiger Marius Grösch musste im letzten Testspiel kurzfristig wegen einer Zerrung aussetzen, dürfte gegen den FCI aber wieder mit von der Partie sein.
Ausblick
Noch am 31. Spieltag der vergangenen Saison hatten die Jenaer acht Punkte Rückstand auf das rettende Ufer der Dritten Liga. Der FCC gewann sechs seiner abschließenden sieben Spiele und rettet sich letztendlich durch ein 4:0 gegen den TSV 1860 München in seine dritte, aufeinanderfolgende Saison in Liga Drei. Im Sommer folgte dann der große Umbruch: 14 Spieler verließen Jena, 17 Neue schlugen im „Paradies“ auf. Übrigens, der Name „Paradies“ für Jena bürgerte sich schon vor rund 400 Jahren ein.
Vor allem in der Offensive musste der Vorjahres-14. seine gefährlichsten Akteure ziehen lassen. Mit Maximilian Wolfram (8 Tore, 3 Vorlagen) ist einer dieser Jungs seit wenigen Wochen ein Schanzer. Für Ersatz sollen unter anderem Meris Skenderovic (TSG Hoffenheim II), Daniele Gabriele (Wacker Innsbruck) und Anton Donkor (Hansa Rostock) sorgen, die bereits in den Testspielen ihren Torriecher unter Beweis stellen konnten. Nach einer 3:4-Niederlage gegen Jahn Regensburg siegte der FCC in seinem letzten Test mit 4:2 gegen den VfB Germania Halberstadt (Torschützen: 2x Donkor, Gabriele, Kilian Pagliuca).
Unter Trainer Lukas Kwasniok wollen die Thüringer nun mutig nach vorne blicken und das Spiel „mehr und besser kontrollieren“, wie er dem MDR in einem Interview verriet. „Für mich geht es im Fußball immer um den Auf- und Nichtabstieg.“ Eine Platzierung im Bereich der Ränge acht bis zwölf fände er „extrem langweilig“. Für das Spiel gegen die Schanzer sieht er die Favoritenrolle nicht bei seiner Mannschaft, geht dennoch selbstbewusst in den Saisonauftakt. Der 38-Jährige meint: „Auch wenn wir sicher nicht als Favorit in das Spiel gehen werden, bin ich überzeugt, dass wir Ingolstadt schlagen können.“
Auch bei den Schanzern stehen die Zeichen auf Neustart. Neben fünf externen Neuzugängen sorgen mehrere Jungschanzer für ein erneuertes Team, das zunehmend Form annimmt. Trainer Jeff Saibene äußerte sich final zur Torwartfrage: „Fabijan Buntic wird unsere Nummer Eins sein. Es war eine sehr schwere Entscheidung. Letztlich war es sehr eng, doch Bunti bekommt das Vertrauen und weiß, worauf es ankommt.“
Mit Stefan Kutschke haben die Schanzer auch einen neuen Kapitän in ihren Reihen, der im Sturm beginnen wird. „Wer im Angriff neben ihm steht, ist noch nicht ganz klar. Ich hätte sowohl bei Kaya als auch bei Bilbija keine Bauchschmerzen – im Gegenteil“, erklärte Saibene. Der Schwierigkeit, die der FC Carl Zeiss als Gegner darstellt, ist sich unser Coach bewusst. „Uns erwartet mit Jena ein echter Brocken zum Start. Sie wollen mutig auftreten, doch wir werden gut vorbereitet sein und dagegenhalten. Uns wird alles abverlangt werden – und das ist gut so.“ Letztendlich sei das Team heiß auf den Start und will die Punkte auf die Schanz holen, wie Saibene sagt: „Die Vorfreude ist riesig. Am Montag werden wir sehen, wie weit wir sind. Wir wollen an unsere Grenzen gehen und positiv starten. Die Stimmung ist hervorragend und wir können es kaum erwarten!“
Schiedsrichter
Das Spiel wird von Daniel Siebert geleitet. Ihm assistieren Jan Seidel und Max Burda.
Tageskassen
Die Tageskassen in Jena öffnen um 17.15 Uhr. Stehplatzkarten für den Gästeblock erhaltet ihr an der Gästekasse. Sitzplatztickets bekommt ihr für die neutralen Blöcke im Ernst-Abbe-Sportfeld an den Tageskassen des FCC. Achtet dabei aber darauf, dass ihr in neutraler Kleidung erscheint. Aktuell rechnen wir mit 150 Schanzern, die uns auf der knapp 300 Kilometer langen Reise begleiten werden.
Fakten zum Spiel
Auf beiden Seiten: Während Maximilian Wolfram nach zehn Jahren vom FCC zum FCI wechselte, war Robin Krauße nach fünf Jahren in der Jugend der Thüringer nochmals in der Saison 2015/2016 für Jena aktiv. 2018 wechselte er dann nach einem Jahr in Paderborn nach Oberbayern. Auf der anderen Seite war Jenas Julian Günther-Schmidt zwei Jahre lang ein Teil der damaligen Schanzer U23 (2013-2015).
Drittliga-Dino FCC: Ganze 228 Spiele haben die Jenaer bereits in der Dritten Liga absolviert und dabei 282 Punkte eingefahren. Da der FCI nur eine Spielzeit in Liga Drei aktiv war, haben die Schanzer auch nur 38 Spiele absolviert. Dabei haben sie aber 64 Zähler geholt.
Rekordtorjäger: Trotz der großen Menge an Spielen in Deutschlands dritthöchster Spielklasse, bringt es lediglich Orlando Smeekes auf 20 Treffer (65 Partien) für den FCC in der eingleisigen Dritten Liga. Moritz Hartmann benötigte dahingegen nur 38 Spiele für 21 Buden.
Erst zweimal trafen die beiden Teams bisher aufeinander. Kurios: Der Schiedsrichter wird allerdings am kommenden Montag derselbe sein, wie auch schon beim ersten Aufeinandertreffen am 17. Oktober 2009. Daniel Siebert leitete schon damals als 24-Jähriger die Partie vor 5.099 Zuschauern und zückte insgesamt vier gelbe Karte – übrigens allesamt auf Seiten der Gastgeber aus Jena.
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