Gefangen, überzeugt und festgesetzt: Der bisherige Saisonverlauf unserer U 21
Nachdem bei den Profis bereits seit Mitte November der Ball ruht, war unsere Zweitvertretung am Wochenende noch ein letztes Mal in der Liga im Einsatz. Die Jungschanzer blicken auf eine erste Saisonhälfte zurück, die holprig begann, man sich aber anschließend mit einer beachtlichen Serie reinkämpfte.
Eigentlich standen die Vorzeichen gut: Mit vier Siegen aus fünf Testspielen im Rücken nahmen die Jungschanzer die neue Saison der Bayernliga Süd in Angriff. Doch der Start verlief alles andere als erwartet: An den ersten beiden Spieltagen setzte es gegen den TSV Schwaben Augsburg (1:2) und den TSV Nördlingen (1:3) zwei bittere Niederlagen. "Wir sind nicht gut in die Saison gekommen. Bei einer U 21-Mannschaft ist das nach einem größeren Umbruch im Sommer aber auch ein Stück weit normal", ordnet Cheftrainer Alexander Käs den Auftakt ein. Umso beeindruckender war dann die Art und Weise, wie die Jungschanzer den Bock umstießen. Der 2:1-Sieg bei Türkspor Augsburg war der Startschuss für 13 ungeschlagene Partien in Folge, was auch dem Coach der U 21 imponierte. "Für eine so junge Mannschaft ist eine solche Konstanz außergewöhnlich. Wir treten in vielen Partien sehr dominant auf und wie wir Fußball spielen, ist gut und schön anzusehen", so Käs, der dennoch Optimierungspotenzial sieht: "Jetzt geht es darum, in den einzelnen Spielen noch mehr Konsequenz zu zeigen und mehr Kapital daraus zu schlagen."
Serie endet – Reaktion gezeigt
Der schwarz-rote Erfolgszug fand erst am 16. Spieltag bei der 1:3-Niederlage beim TSV Kottern sein Ende. Unbeeindruckt von der Pleite zeigte die Elf von Alexander Käs zum Hinrundenabschluss im Spitzenspiel gegen den TSV Landsberg eine beeindruckende Leistung. Trotz eines 0:1-Rückstands ließen sich die Donaustädter nicht beirren und feierten am Ende einen verdienten 2:1-Sieg. "Gegen Landsberg haben wir eine sehr gute Leistung gezeigt, wo wir in vielen Bereichen ein Top-Spiel abgerufen haben", lobte Käs, der ein hohes Niveau innerhalb des Teilnehmerfeldes ausmacht: "Die vollen hundert Prozent muss man nicht nur gegen die Top-Teams auf den Platz bringen, denn die gesamte Liga ist einfach zu eng", weiß Käs.
Und dass in dieser Spielklasse jeder jeden schlagen kann, zeigte sich dann auch in den vier Begegnungen vor der Winterpause, wo für den FCI-Nachwuchs analog zur Hinrunde nur vier Punkte raussprangen. "Am Ende war es dann wieder Licht und Schatten in den einzelnen Duellen. Das ging aber nicht nur uns so, sondern betraf auch die anderen Mannschaften der Spitzengruppe. Im Endeffekt haben wir eine ordentliche Runde gespielt und gehen mit einer guten Ausgangssituation in die Pause." Denn nach 21 Partien haben sich die Jungschanzer - nicht zuletzt aufgrund der beeindruckenden Serie - in der Spitzengruppe festgesetzt und liegen nun mit 38 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz. Nur ein Zähler mehr auf dem Konto hat der FC Memmingen auf Relegationsrang 2.
Eine wichtige Stütze sagt 'Servus'
Den letzten Zähler in diesem Jahr holten die Schwarz-Roten dabei durch ein 1:1-Unentschieden beim TSV 1860 München II. Das oberbayerische Duell war für Egson Gashi, der mit seinem Assist seinen neunten Scorerpunkt sammelte, der letzte Auftritt als Jungschanzer. Der 23-Jährige Angreifer wird nach eineinhalb Jahren in Ingolstadt in seine Heimat Darmstadt zurückkehren, wo er mit seiner Freundin im Frühjahr Nachwuchs erwartet: "Der Abgang von Egson schmerzt natürlich sehr, weil er in der U 21 sowohl sportlich wie auch als Mensch ein extrem wichtiger Faktor war. Deshalb werden wir ihn im Gesamtpaket nur ganz schwer kompensieren können", so Käs, bei dem für die Restrunde einige Langzeitverletzte in das Aufgebot zurückkehren: "Über die gesamte Saison hinweg, sind immer wieder wichtige Spieler ausgefallen. Beispielsweise nimmt Ludwig Räuber als Führungsspieler einen extrem wichtigen Teil in unserem Spiel ein, befindet sich aber nach langer Verletzungspause aktuell noch im Rehatraining. Genau wie Valdrin Konjuhi erwarten wir ihn zum Trainingsauftakt im Januar zurück."
Bevor es für die Jungschanzer allerdings in die wohlverdiente Winterpause geht, befindet sich die U 21 noch für zwei Wochen im Trainingsbetrieb. Denn im Vergleich zu unseren Profis ruht der Pflichtspielbetrieb in der Bayernliga gleich über drei Monate. Deshalb werden die Schützlinge noch die kommenden zwei Wochen nutzen und Einheiten am Audi Sportpark absolvieren. Käs erklärt: "Die Pause tut uns dann auch gut. Wir hatten eine sehr kurze Sommerpause und viele Englische Wochen. Da müssen wir jetzt die Akkus aufladen und dann haben wir eine lange Vorbereitung auf die Restrunde." Denn bereits am 16. Januar im neuen Jahr trifft sich unsere 'Zweite' dann erstmals wieder auf den Schanzer Trainingsplätzen, um sich akribisch auf die ausstehenden Partien der Bayernliga Süd vorzubereiten. "Es ist wichtig, dass wir schnellstmöglich wieder zusammenfinden. Wir wollen dort weitermachen, wo wir aufgehört haben, um dann bestmöglich zu starten." Die Spieltagsplaner hätten hierfür kaum ein besseres Händchen beweisen können, denn zum Auftakt am 4. März (Sa., 14.00 Uhr) reist mit Tabellenführer Schalding-Heining ein echter Gradmesser in die Donaustadt.