''Auf den Punkt da sein'': Yannick Deichmann im Interview vor dem Donau-Derby

Yannick Deichmann trägt seit Sommer 2023 das FCI-Logo auf der Brust (Foto: Bösl/KBUMM).

"Auf den Punkt da sein": Yannick Deichmann im Interview vor dem Donau-Derby

Im vergangenen Sommer schloss sich Allrounder Yannick Deichmann dem FC Ingolstadt 04 an und war sofort eine wichtige Stütze im Team von Michael Köllner. Vor dem anstehenenden Donau-Derby (Sa., 09.03., 14:03 Uhr) beim SSV Jahn Regensburg haben wir uns den 29-Jährigen geschnappt und mit ihm unter anderem über seine bisherige Zeit auf der Schanz sowie das wichtige Duell am Wochenende gesprochen.

fci.de: Du hast in dieser Saison bereits einige unterschiedliche Positionen bekleidet, warst dadurch mal in der Offensive und auch in der Defensive beheimatet. Wie schnell bist du denn in Ingolstadt heimisch geworden?
Yannick Deichmann: Ich fühle mich hier sehr wohl und bin von Anfang an gut aufgenommen worden. Die Region gefällt mir extrem gut, vor allem die Natur hat es mir angetan. Denn obwohl ich aus Hamburg komme, bin ich nicht der klassische Stadt-Typ.

fci.de: Ist deine Variabilität auf dem Platz etwas, was dich schon immer ausgezeichnet hat?
Deichmann: Ich habe schon relativ früh in meiner Karriere viele unterschiedliche Positionen bekleidet. Es ist nie von Nachteil, jede Aufgabe anzunehmen, die man bekommt. Daher war das für mich nie ein großes Thema. Ich habe immer versucht, die Aufgaben, die mir der Trainer gegeben hat, bestmöglich zu erfüllen – ganz egal auf welcher Position.

fci.de: Damit geht auch eine große Disziplin einher. Wie wichtig ist Disziplin in deinem Fußball-Alltag und in dem Zusammenhang auch die Frage: Wie sehr achtest du auf deine Ernährung?
Deichmann: Natürlich ist die Disziplin im Profifußball elementar und eine der wichtigsten Eigenschaften, um erfolgreich zu sein. Dazu zählt auch die Ernährung, auch wenn es sicherlich mal die ein oder andere Ausnahme gibt. Im Großen und Ganzen versuche ich immer an das Maximum zu gehen und mich so gut es geht, auf das Spiel sowie die Trainingssituationen vorzubereiten, um zum einen Verletzungen vorzubeugen und zum anderen an das Leistungsmaximum gehen zu können.

fci.de: Wie bekommst du den Kopf frei, wie nutzt du die trainingsfreien Tage?
Deichmann: Ich verbringe sehr viel Zeit mit meinem Hund und gehe gerne raus. Wir haben in der Mannschaft eine gute sowie homogene Truppe, unternehmen viele Dinge gemeinsam auch abseits des Platzes.

fci.de: Du hast in der Jugend bei St. Pauli und beim Hamburger SV gespielt, kennst dich mit Rivalitäten aus und standest auch bereits beim ein oder anderen Derby auf dem Platz. Gehst du so eine Woche anders an als die übrigen?
Deichmann: Ich bin schon ein Typ, der immer versucht, an seine Grenzen zu gehen. Egal ob das jetzt Regensburg oder eine andere Mannschaft ist. Derbys sind natürlich immer etwas Besonderes, diesen Spielen fiebert man extrem entgegen. In solchen Duellen blickt man nicht auf die Tabellensituation oder auf andere Dinge. Da geht es um die Tagesform. Man muss auf den Punkt da sein.

Netzte im Hinrunden-Duell zum ersten Mal in der Schanzer Heimat: Yannick Deichmann (Foto: Bösl / KBUMM).

fci.de: Im Hinspiel hast du dein erstes Tor im Audi Sportpark erzielt. Was ist das für ein Gefühl, wenn man das erste Mal zuhause für den neuen Verein trifft?
Deichmann: Natürlich war die Freude über den Treffer groß. Allerdings kann ich mich auch noch daran erinnern, dass wir das Derby nicht erfolgreich bestreiten konnten. Dementsprechend hätte ich mich lieber über drei Punkte als über mein erstes Heim-Tor gefreut.

fci.de: Mit vier Liga-Toren stehst du schon jetzt bei genau so vielen Treffern wie in der gesamten letztjährigen Spielzeit. Setzt du dir vor der Saison ein Ziel, wie viele Scorerpunkte du erreichen möchtest?
Deichmann:
Über allem steht immer das Ziel des Teams. Wenn ich mit Torbeteiligungen meinen Teil dazu beitragen kann, ist es das Beste. Ansonsten stecke ich mir keine Ziele, dass ich bestimmte Marken unbedingt erreichen will. Am Ende geht es darum, dass wir als Mannschaft erfolgreich sind.

fci.de: Im Jahnstadion erwartet euch der aktuelle Tabellenführer der 3. Liga. Mit Lukas Fröde fällt darüber hinaus der Kapitän aus. Wie schwer wirkt sein Ausfall?
Deichmann: Natürlich ist es ein großer Verlust, wenn der Kapitän nicht auf dem Platz steht. Lukas geht voran, er ist auf der Sechser-Position extrem wichtig für die Stabilität. Allerdings müssen wir das so annehmen und am Samstag ohne ihn klarkommen. Darauf bereiten wir uns vor und sind überzeugt, dass wir den Ausfall als Mannschaft kompensieren werden.

fci.de: Sieg gegen Regensburg im Toto-Pokal-Achtelfinale, dann die Niederlage in der Liga im Hinspiel: Nachdem die Bilanz aktuell ausgeglichen ist, soll das Pendel nach dem Wochenende bestenfalls wieder in die oberbayerische Richtung ausschlagen. Warum siehst du euch gut gerüstet für das Aufeinandertreffen?
Deichmann: Wir wissen alle, dass wir eigentlich besser sind als das der aktuelle Tabellenplatz aussagt. Das wollen wir unbedingt zeigen. Wir haben als Mannschaft einen sehr guten Charakter und beweisen, dass wir die Qualität haben. Mit Blick auf das bisherige Jahr 2024 ist es ein guter Zeitpunkt, das gegen Regensburg auf den Platz zu bringen.

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