Hitziges Spiel, Chancen auf beiden Seiten: FCI punktet am Betzenberg
Trainer Jeff Saibene vertraute der Mannschaft, die drei Tage zuvor beim Heimsieg gegen den MSV Duisburg überzeugt hatte. Für Michael Heinloth, der gegen die „Zebras“ frühzeitig ausgewechselt worden war, begann nun Georgios Pintidis. Entsprechend bearbeitete Peter Kurzweg die rechte Bahn, Marcel Gaus wich nach links hinten aus.
Nach einer viertel Stunde kamen die Hausherren erstmals gefährlich vor das Tor von Fabijan Buntic, doch Timmy Thiele verzog im Abschluss – die erste, richtig gute Gelegenheit der Partie. Nach zwanzig Minuten schritt erstmals der Unparteiische zur Tat und zückte Gelb für Kapitän Stefan Kutschke. Hatte die Begegnung sehr ausgeglichen und geprägt von Zweikämpfen im Mittelfeld begonnen, so übernahmen die „Roten Teufel“ nun langsam das Zepter. Einige Eckbälle segelten nun in den Strafraum der Schanzer, die jedoch allesamt entschärft werden konnten.
Sascha Hildmann, Chef-Trainer der Lauterer, sah anschließend den gelben Karton, hatte er sich doch unverhältnismäßig über an offensichtliches Foul an Maxi Wolfram beschwert (26.). Ein wenig konnte der FCI nun Ruhe in eine zerfahrene Partie bringen. Angefeuert von den rund 100 mitgereisten Fans, kamen die Gäste nun auch vor das Tor von Lennart Grill, doch die Kopfballablage von Kutschke verpasste Fatih Kaya (32.). Wolfram verzog noch einmal deutlich (37.) in einer Kontersituation. Jetzt kamen die Schanzer besser ins Spiel, Kayas Kopfball (43.) landete in den Armen von Grill, Maxi Beisters Direktabnahme konnte der erst 20-jährige Schlussmann ebenfalls parieren (45.). So ging es nach einer umkämpften, ersten Halbzeit mit leichten Feldvorteilen für die Gastgeber mit dem 0:0 in die Kabinen.
Fatih Kaya in Aktion (Foto: FCI).
Unverändert schickte Saibene seine Mannen inklusive den Youngsters Thomas Keller, Georgios Pintidis und Fatih Kaya (alle 19) zurück aufs Feld. Fast mit Beginn die erste, riesen Chance für den FCI: Kutschke wurde von Pintidis steil geschickt und tauchte vor Grill auf, doch seinen Heber parierte der Torhüter des FCK zur Seite (46.). Kurios: Kurze Zeit später nahm Grill den Rückpass eines Mitspielers außerhalb des Strafraums mit der Hand auf – folgerichtig Freistoß für die Schanzer. Dieser brachte nichts ein, dafür kamen nun beide Teams zu großen Gelegenheiten, auf 1:0 zu stellen. Zunächst parierte Buntic und Co. mit vereinten Kräften gegen Florian Pick und die Lauterer Offensive (53.), im Gegenzug trag Beister spektakulär die Latte (54.), Kaya scheiterte im Nachfassen am starken Grill.
Jetzt war mächtig Stimmung in der Bude, Buntic verhinderte das Tor des Jahres von Christoph Hemlein, der es einfach Mal aus rund 50 Metern mit einem überraschenden Fernschuss versuchte. Saibene reagierte erstmals und brachte einen weiteren Spieler seiner „jungen Garde“ aufs Grün: Patrick Sussek (19) ersetzte Wolfram (59.). Zunächst aber ging ein Raunen durch den FCK-Block, Pick verzog nämlich nur knapp und setzte die Kugel ins Außennetz. Jetzt wurde es brenzlig, erneut war es dem 22-jährigen Buntic zu verdanken, dass die „0“ stand: Er parierte mit einer Fußabwehr gegen Dominik Schad zur Ecke (60.). Der nächste Wechsel wurde durchgeführt, nun betrag Filip Bilbija das Feld (67.). Ein Querschläger von Keller blieb folgenlos, wieder behielt Buntic die Übersicht (71.). Kurz darauf wäre Bilbija durchgewesen, doch der 19-Jährige überließ Beister den Ball – abseits (76.).
Jetzt wurde es noch einmal hitzig: Keller sah für ein taktisches, aber durchaus auch hartes Foulspiel, die Rote Karte. Der FCI musste die Schlussphase mit zehn Mann überstehen. Dies gelang der Saibene-Elf jedoch mit vollem Einsatz, sodass vor dem Heimspiel am Freitagabend (19 Uhr) gegen die Würzburger Kickers ein Punkt nach Ingolstadt entführt werden konnte. Ein denkwürdiges und spektakuläres 0:0 der besonderen Sorte.
FCI: Buntic – Kurzweg, Paulsen, Keller, Gaus – Krauße, Pintidis – Beister (82. Kotzke), Wolfram (59. Sussek) – Kaya (67. Bilbija), Kutschke
Jeff Saibene: „Ich glaube, das war ein leistungsgerechtes Remis. Wir haben insgesamt fünf 19-jährige Spieler eingesetzt, die hier ihren Mann standen, das darf man auch nicht unter den Tisch fallen lassen. Ein spannendes, hochintensives Match – wir sind zufrieden mit dem Zähler.“
Sascha Hildmann: „Klar hätte ich unseren Jungs den Lucky Punch am Ende gewünscht, das wäre durchaus möglich gewesen. Trotzdem stimme ich meinem Trainerkollegen zu, hier haben beide Teams gute Chancen gehabt, die drei Punkte einzufahren.“
Stefan Kutschke: „Wir haben das 0:0 letztendlich in Unterzahl über die Zeit gebracht, was für die Mentalität innerhalb der Mannschaft spricht. Zuvor hätten wir – u.a. auch insbesondere ich selbst – durchaus auch in Führung gehen können, aber in Summe sollten wir mit dem Zähler glücklich sein und uns jetzt auf das kommende Spiel gegen Würzburg konzentrieren.“