FCI bricht den Bann: 4:2-Sieg in Duisburg!
06. April, 2019 15.15 Uhr
Der neue Chef-Trainer Tomas Oral verzichtete in der Startelf auf Christian Träsch und Thomas Pledl. Verletzungsbedingt passen mussten Mergim Mavraj und Benedikt Gimber. Neu ins Team kamen daher Stefan Kutschke als Nebenmann von Dario Lezcano, Marcel Gaus im ungewohnten zentralen Mittelfeld sowie Phil Neumann, der den nach innen gerückten Björn Paulsen rechts vertrat.
Von Anfang an präsentierten sich die Schanzer konzentriert und kämpferisch. Entsprechend ging die erste, gute Gelegenheit auf das Konto der Gäste: Dario Lezcano setzte sich mustergültig im Strafraum durch und schloss gut ab, doch MSV-Keeper Felix Wiedwald konnte sein linkes Bein gerade noch rechtzeitig ausfahren und den Ball zur Ecke abwehren (8. Minute). Auf der Gegenseite prallte der Ball unglücklich vor die Füße von Moritz Stoppelkamp, doch der Duisburger Routinier verzog beim Abschluss glücklicherweise (10.). Im Gegenzug kombinierten Sonny Kittel und Dario Lezcano ansatzlos, das Leder gelangte zu Robin Krauße, der den Ball zwar hart, aber zu unplatziert in die Arme von Wiedwald feuerte (11.). Nach zwanzig Minuten war Philipp Tschauner gefordert, er parierte einen Abschluss aus spitzem Winkel sicher. Ein abgefälschter Kutschke-Schuss sorgte für den nächsten Aufreger, der MSV-Tormann musste sich strecken und bugsierte das Spielgerät eben noch über die Latte (22.).
Verpasste die Schanzer Führung in der 22. Spielminute: Stefan Kutschke. (Foto: Bösl/KBUMM)
Im Duell der beiden Kellerkinder war somit einiges geboten in der Anfangsphase der Begegnung, zumal beiden Abstiegskandidaten trotz brisanter Lage auch ein gewisser Spielwitz anzumerken war. Speziell die Schanzer präsentierten sich aktiv, selbstbewusst und entschlossen, ihre jüngste Serie von fünf Niederlagen am Stück zu beenden. In der 32. Minute gelang dahingehend ein großer Schritt: Eine Flanke von Phil Neumann fand den Kopf von Dario Lezcano, und der viel kritisierte Angreifer belohnte seinen Aufwand mit einem hervorragend platzierten Kopfball in die lange Ecke, unerreichbar für Wiedwald. Der Jubel der rund 500, mitgereisten FCI-Fans kannte keine Grenzen. Wieder über Kutschke und Lezcano wurde es in der 39. Minute gefährlich, Wiedwald war zur Stelle und klärte zur Ecke. Die brachte zwar einen Abschluss von Björn Paulsen ein, Gefahr entstand dabei jedoch nicht. Trotzdem: Aufgrund der abschlussorientierten Spielanlage gelang es dem FCI konsequent, schnelle Gegenstöße der Gastgeber zu vermeiden. So hatte die Oral-Elf fast immer eine klare Überzahl „hinter“ dem Ball.
Marcel Gaus und Duisburgs Hajri sahen kurz vor dem Gang in die Kabine nach einem Wortgefecht jeweils die Gelbe Karte, Tschauner verhinderte im Eins-gegen-Eins den Ausgleich durch Stoppelkamp (42.). Andreas Weigel holte sich nach einem Foul an Gaus ebenfalls noch eine Verwarnung ab, dann pfiff Schiedsrichter Robert Kempter ab und es ging nach einer ereignisreichen, ersten Halbzeit in die Pause.
Brachte die Schanzer durch seinen zweiten Treffer auf die Siegerstraße: Dario Lezcano. (Foto: Bösl/KBUMM)
Der FCI kam motiviert aus der Kabine – und war trotzdem nicht hellwach, als Oliveira Souza sich mit einer guten Bewegung durchsetzte und von rechts flanken konnte. Dort war Angreifer Stanislav Iljutcenko zur Stelle und köpfte ein. Vom schnellen Ausgleich in der 46. zeigten sich die Gäste jedoch unbeeindruckt und Gaus kam gleich zweimal zu guten Gelegenheiten (47. und 49.). Weil aber auch der MSV nun hellwach war, konnten sich die Zebras auch des lautstarken Supports ihres Publikums sicher sein. Eine kurze Verletzungspause sorgte nach 55 Minuten für einen Moment des Durchschnaufens. Diesen beendete Sonny Kittel mit sehenswertem Dribbling, doch der 26-Jährige verschleppte den Ball dann doch zu lange. Einen Freistoß unseres „Zehners“ konnte Wiedwald mit den Fäusten klären (57.). Für einen Aufreger sorgte anschließend eine verunglückte Abwehr von Duisburgs Joseph Baffoe. Der 26-Jährige berührte den Ball mit der Hand und Kempter zeigte folgerichtig auf den Punkt. Von dort verwandelte Lezcano und schnürte damit den Doppelpack. Die Führung in der 61. Minute, zum Durchatmen blieb keine Zeit. Denn schon im Gegenzug brannte es lichterloh im FCI-Strafraum, Kittel, Neumann und Cohen klärten mit vereinten Kräften. In der Zwischenzeit war MSV-Coach Torsten Lieberknecht übrigens auf die Tribüne geschickt worden, ihm folgt kurz darauf Ivica Grlic.
Dann ging es wieder um Fußball: Eine Stoppelkamp-Flanke führte im Gewühl tatsächlich zu einem Pfostentreffer der Gastgeber, Glück für Philipp Tschauner in der Situation, dass auch der Nachschuss im Außennetz landete. Paulo Otavio sah kurz darauf die Verwarnung bei seiner Auswechslung, Thomas Pledl kam für ihn in die Partie (75.). Längst hatten die Hausherren im Unparteiischen Kempter den Schuldigen für den Rückstand gefunden – dabei hatten sie kurz darauf Fortuna auf ihrer Seite, als Dario Lezcano seinen dritten Treffer auf dem Fuß hatte (77.). Kutschke hatte ihn hervorragend in Szene gesetzt. Robin Krauße hatte die nächste, gute Gelegenheit sein Abschluss wurde jedoch zur Ecke abgefälscht. Es ging jetzt Schlag auf Schlag: Einmal mehr war Tschauner Retter in höchster Not, als der FCI nun doch einmal in einen Konter lief (80.). Christian Träsch kam nun in die Begengung und es sollten irre Schlussminuten werden. Nachdem die Duisburger weiterhin kein Durchkommen mit ihren Flanken fanden, konterten die Schanzer mustergültig und Sonny Kittel ließ den FCI mit seinem Linksschuss jubeln (89.). Doch die Messe war noch nicht gelesen. Ein perfekter Freistoß aus dem Zentrum in den Winkel von Kevin Wolze sorgte nochmal für den Anschluss. Die Schanzer warfen sich in sämtliche MSV-Abschlüsse und kamen Sekunden vor Schluss durch Pledl, der von der Mittellinie alleine auf Wiedwald lief, sogar noch zum 4:2-Endstand.
So fand eine irre Schlussphase das aus FCI-Sicht passende Ende – der Jubel der mitgereisten Fans, kannte keine Grenzen und die Schanzer meldeten sich zurück. Danke an alle, die dabei waren!
FC Ingolstadt 04: Tschauner – Neumann, Paulsen, Kotzke, Otavio (75. Pledl) – Krauße (80. Träsch), Cohen, Kittel (86. Kerschbaumer), Gaus – Kutschke, Lezcano