Die Himmelblauen: der Chemnitzer FC im Portrait
Historie
Der Chemnitzer Fußballclub e. V., kurz Chemnitzer FC, wurde im Jahr 1966 gegründet, damals unter dem Namen Fußballclub Karl-Marx-Stadt. Fußball spielte in Chemnitz also seit jeher eine große Rolle. Die Namensänderung in die heutige Form erfolgte nach der Wende 1990, seitdem tritt im Stadion an der Gallertstraße der Chemnitzer FC zu den Pflichtspielen an.
Zu den größten Erfolgen des Klubs zählen der Gewinn der DDR-Meisterschaft im Sommer 1967. In der Saison 1989/90 zogen die Sachsen sogar ins Achtelfinale des UEFA-Pokals ein. Einer der bekanntesten Spieler aus den Reihen des CFC war damals Rico Steinmann, ein hochtalentierter Mittelfeldspieler (1991-1997 beim 1. FC Köln, später Twente Enschede), dem die ganz große Karriere jedoch nicht vergönnt blieb. Allerdings wuchs auch ein gewisser Michael Ballack in der Sachsen-Metropole auf. Der 76er-Jahrgang galt spätestens ab Anfang der 2000er als einer der besten Mittelfeldstrategen der Welt und sammelte mit dem FC Bayern München fleißig Titel. Zudem hinterließ er auch in Leverkusen, beim FC Chelsea und in Kaiserslautern seine Duftmarke. In Chemnitz spielte Ballack von 1988 bis 1997.
Als die Chemnitzer zum Ende der Saison 1998/1999 in die 2. Bundesliga aufstieg war Ballack zwar nicht mehr Teil des CFC-Aufgebots, dennoch konnten sich die Himmelblauen zwei Jahre lang in Deutschlands zweithöchster Spielklasse halten. Nach einigen Jahren in der Regionalliga Nord schaffte man 2010/2011 endlich wieder den Sprung in die 2009 gegründete 3. Liga und konnte sich dort bis zum Saisonende 2017/2018 halten. Der anschließende Abstieg in die Regionalliga Nordost war zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht nur sportlicher Natur, vielmehr hatten die Chemnitzer seit Frühjahr 2018 vor allem finanzielle Schwierigkeiten, mussten Insolvenz anmelden und bekamen so durch den DFB insgesamt neun Punkte abgezogen. Letztlich musste man den Weg in die Viertklassigkeit antreten und trotz des Wiederaufstiegs in die 3. Liga zur aktuellen Saison, will beim CFC die Ruhe nicht in Gänze einkehren. Immer wieder steht der Verein aufgrund des laufenden Insolvenzverfahrens und Uneinigkeiten im e.V.-Vorstand im Rampenlicht und musste bereits einige personelle Änderungen im Laufe der vergangenen Jahre verkraften.
So auch auf der sportlich markantesten Position, dem Traineramt: Mit nur drei Punkten aus sieben Spieltagen in die Saison gestartet, musste Anfang September Aufstiegscoach David Bergner seinen Posten räumen – und auch sein Interimsnachfolger blieb zunächst glücklos. Einer 1:2-Niederlage gegen Unterhaching folgte ein erlösender 3:2-Erfolg gegen Carl Zeiss Jena unter Sreto Ristic, der anschließend den Staffelstab an Neu-Cheftrainer Patrick Glöckner übergab. Unter ihm sammelten die Himmelblauen bislang drei Punkte, verloren gegen Großaspach mit 0:2 und schlugen vor heimischem Publikum den MSV Duisburg mit 3:1. Ihr letztes Pflichtspiel vor dem Duell mit den Schanzern konnten sie ebenfalls für sich entscheiden: Im Landespokal gewann der CFC gegen den FC Grimma letztlich mit 3:1.
Bisherige Duelle
In dieser Spielzeit treffen unsere Schanzer zum ersten Mal auf die Sachsen, wir freuen uns jetzt schon auf zwei spannende Partien! Während die Schanzer im zunächst Heimrecht genießen, führt die Reise im März erstmals an den Fußball-Standort Chemnitz.
„Stadion – An der Gellertstraße“ – so heißt das Stadion der Chemnitzer aktuell (Foto: Lord van Tasm – Own work, CC BY-SA 4.0, httpscommons.wikimedia.orgwindex.phpcurid=73992351)
Stadion
An der Gellertstraße steht das Stadion des CFC – und so heißt es mittlerweile auch. Namenswechsel sind in der Geschichte von Fußballklubs aus Deutschlands Osten die Regel, dass aber auch ein Stadion mehrfach seinen Namen wechselt, kommt hingegen nicht so oft vor. Stolze 40 Jahre, zwischen 1950 und 1990 hieß es „Dr-Kurt-Fischer-Stadion“ oder liebevoll auch „Fischerwiese“, benannt nach dem gleichnamigen KPD- und SED-Politiker. Die im Stadtteil Sonnenberg gelegene Heimstätte des Chemnitzer FC trug außerdem unter anderem den Namen „Community4Arena“ (2016-2018) oder „Stadion Chemnitz“. Im Jahr 2015 erneuerte man die inzwischen 15000 Zuschauer fassende Anlage. Der Startschuss dazu hätte feierlicher nicht sein können: Nach dem letzten Spiel im alten Stadion, wurde ein Countdown gestartet und die rund 5000 Zuschauer riefen im Chor: „Licht aus“. Und tatsächlich wurde es für einen Moment dunkel, ehe ein Feuerwerk den Himmel über dem Stadion erleuchtete.
Stadt und Sehenswürdigkeiten
Chemnitz ist nach Leipzig und Dresden die drittgrößte Stadt Sachsens. Wer zu Besuch ist, sollte auf ein Bild neben dem Karl-Marx-Monument nicht verzichten. Die Statue gilt als eines der Wahrzeichen Chemnitz‘, das früher als Karl-Marx-Stadt auch nach dem Philosphen und Ökonomen benannt war. Umgangssprachlich nennen die Chemnitzer das Denkmal auch „Nischel“, was im sächsischen Dialekt Kopf bedeutet. Während es das Monument allerdings erst seit 1971 gibt, handelt es sich bei dem sogenannten roten Turm um ein im wahrsten Sinne steinaltes Wahrzeichen: Das Bauwerk, das in der Innenstadt mit ihrem hübschen Marktplatz steht, entstand im 12. Jahrhundert und ist damit das älteste der Stadt.
Der FC Ingolstadt 04 freut sich schon jetzt auf die Unterstützung seiner Fans und hofft auf eine tolle Heimspielatmosphäre beim ersten Duell der beiden Teams am kommenden Samstag (Anstoß: 14 Uhr)!