Am vergangenen Wochenende ist das Blindenfußballteam des FC Ingolstadt 04 in die Bundesliga gestartet. Los ging die 16. Saison - seit Gründung - mit einem Doppelspieltag gegen SG PSV Köln / Fortuna 95 Düsseldorf und Hertha BSC Berlin (15. und 16. April).

Neun Mannschaften aus ganz Deutschland kämpfen in der laufenden Spielzeit der Blindenfußballbundesliga um die deutsche Meisterschaft. Die europaweit einzigartige Spielrunde für blinde und sehbehinderte Menschen geht dabei für den Handicap-Sport beispielhafte Wege. Pro Saison werden unter anderem zwei Spieltage auf zentralen öffentlichen Plätzen mitten in der Stadt durchgeführt.

Die bundesweite Freude über den Einstieg der Ingolstädter in die Bundesliga vor Ort war groß. So wurden die Schwarz-Roten, die das einzige Team aus Bayern stellten, beim Auftakt in Stuttgart von allen Kontrahenten mehr als freundlich empfangen. Auch Bundestrainer Martin Mania freute sich, die Ingolstädter nun auf dem Rasenteppich zu sehen: „Sie haben die Premiere richtig gut gemeistert. Nicht viele schaffen den Einstieg so schnell.“

Nichtsdestotrotz stand die Inklusionsmannschaft nach beiden absolvierten Begegnungen mit leeren Händen da – obwohl gerade gegen SG PSV Köln / Fortuna 95 Düsseldorf sehr viel mehr drin gewesen wäre. Denn die Ingolstädter hatten ordentlich in die Partie gefunden und in den Anfangsminuten durchaus die Möglichkeit gehabt, in Front zu gehen. Jedoch fehlte am Ende das letzte Spielglück und so mussten sich die Jungs von Trainer Peter Adrian denkbar knapp mit 0:1 – nach zweimal 15 Minuten – geschlagen geben.

„Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Schön zu sehen, wie die Jungs unsere Trainingsanweisungen im Spiel umgesetzt bekommen. Wir sind in unserer ersten Saison, da ist es selbstverständlich, dass noch nicht alles rund läuft“, meint Coach Peter Adrian.

Auch im zweiten Spiel zeigten die Schanzer eine hohe Lauf- und Kampfbereitschaft. Leider ohne Erfolg: Das zweite Bundesliga-Spiel ging mit 0:4 verloren. Vor allem im zweiten Match machte sich die langjährige Erfahrung der Berliner bemerkbar.

 „Das waren unsere ersten beiden Duelle. Wir haben sehr viel dazu gelernt. Klar wäre ein Punkt in der ersten Partie schön gewesen, aber wir sind mit unseren Auftaktspielen mehr als zufrieden“, so Kapitän Jan Adrian nach den ersten beiden Spieltagen seines Teams.

Auch die Schanzer Familie zeigte sich erfreut über den Startschuss in die Blindenbundesliga und stattete dem Inklusionsteam – in Person von Geschäftsführer Dietmar Beiersdorfer, Aufsichtsratsmitglied Andreas Mayr und Fanvorstand Martin Bergmaier – wenige Tage später einen Besuch bei ihrer Trainingseinheit ab.

Dietmar Beiersdorfer: „Wir sind sehr stolz auf unsere Blindenfußballmannschaft, die jetzt in Stuttgart ihren Bundesligaauftakt hatte. Es war toll, sich heute mit dem Team und den Trainern auszutauschen, das ist Leidenschaft pur. Man sieht richtig, wie sehr sie es genießen, den FCI in der Bundesliga vertreten zu dürfen. Wir wünschen ihnen eine spannende und erfolgreiche Rest-Saison.“ Auch Andreas Mayr hat den Weg des Handicap-Teams stets verfolgt: „Die Vorbereitungen hierfür liefen knapp zwei Jahren. Dass die Mannschaft jetzt so stark ist, um in der Bundesliga anzutreten, ist nicht nur für Ingolstadt, sondern auch für ganz Bayern eine absolute Bereicherung.“ Weiter geht’s für Jan Adrian und Co. Mitte Mai in Wolfsburg (13.5., 16.00 Uhr) gegen den FC St. Pauli.

Ein besonderer Dank gilt hier nochmals unserem treuen Partner 11Teamsports. Durch jene Kooperation konnte ein ganzer Trikotsatz für das Schanzer Blindenfußballteam gestellt werden. Damit nimmt 11Teamsports die Rolle des Ärmelsponsors in der kommenden Bundesliga-Saison ein.