fci.de: Servus Josef! Durch einen 2:0-Heimsieg im Relegationsrückspiel gegen Borussia Bocholt seid ihr am vergangenen Wochenende sensationell in die 2. Frauen-Bundesliga aufgestiegen. Wie hast du die Partie im ESV-Stadion erlebt? 

Josef Graf: Wie die Mannschaft habe ich dem Spiel sehr entgegengefiebert, die Anspannung nahm mit jedem Tag zu. Während der 90 Minuten wurde das aber Stück für Stück besser. Schon in der ersten Halbzeit hat man gesehen, dass wir das Spiel im Griff hatten, spätestens beim zweiten Tor ist die ganze Anspannung abgefallen. Es war bestimmt nicht unsere beste Leistung in dieser Saison, aber das ist verständlich. Die Mädels verspürten schließlich nach dem Hinspielerfolg einen extrem großen Druck. Wenn man zuerst die Meisterschaft gewinnt und dann vor mehreren hundert Zuschauern auch die Relegation für sich entscheidet, ist das ein Wahnsinnserlebnis – für die Mannschaft und für alle Menschen im Umfeld des Teams. 

fci.de: Wie wurde der Aufstieg nach dem Spiel gefeiert? 

Graf: Es herrschte eine großartige Stimmung, natürlich ist viel Druck von den Mädels abgefallen. Wie lang es ging, weiß ich nicht – einige Spielerinnen haben aber wohl im ESV-Stadion übernachtet. (lacht) Dass wir vor heimischem Publikum aufgestiegen sind, hat die Stimmung noch einmal angehoben. Davon haben sich auch unsere Gäste anstecken lassen: Auch die Bocholterinnen haben gemeinsam mit uns gefeiert. Dieser Zusammenhalt, im Team aber auch insgesamt, macht für mich auch Frauenfußball aus.

Feierten ausgelassen den verdienten Aufstieg: unsere Schanzerinnen. (Foto: Staron/KBUMM)

fci.de: Was steht als nächstes für die Damen auf dem Programm? 

Graf: Am Mittwoch steht uns noch ein echtes Highlight bevor: Die Mädels haben ein Testspiel gegen die Damennationalmannschaft aus Chile in Bad Gögging. Damit lassen wir die Saison ausklingen, ehe es Anfang Juli wieder an die Vorbereitung auf die Saison 2019/2020 und ins Trainingslager geht. Anfang August sind wir dann auch in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals dabei. Saisonstart ist dann am 11. August. 

fci.de: Wirkt sich der Abstieg der Schanzer Profis in die 3. Liga auch auf das Frauenteam aus? 

Graf: Generell ist das natürlich eine schwierige Situation für den ganzen Verein. Für die Frauenabteilung als solche heißt das konkret, dass wir seitens des Vereins die gleichen finanziellen Mittel wie in der letzten Saison zur Verfügung haben werden. Hinzu kommen die Zuschüsse vom DFB, die man in der 2. Frauen-Bundesliga erhält. 

fci.de:  Welche Ziele habt ihr euch für die kommende Spielzeit gesetzt? 

Graf: Wir wollen uns auf jeden Fall in der 2. Frauen-Bundesliga etablieren. Es muss unser Ziel sein, mitzuspielen und möglichst nicht hinten reinzurutschen. Und das traue ich der Mannschaft auch absolut zu. Ich denke, wir müssen nicht viel verändern. Der Kader steht, wir bekommen noch fünf Neuzugänge. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir nächste Saison mithalten können! 

fci.de: Viel Erfolg dafür und danke für das Gespräch!