Nachhaltige Unkrautbekämpfung: FCI verzichtet auf Chemikalien

Neues Material am Audi Sportpark im Einsatz: Mit proGreen gegen Unkrautwuchs (Foto: FCI).

Nachhaltige Unkrautbekämpfung: FCI verzichtet auf Chemikalien

19. Oktober, 2019 18.00 Uhr

Nanu? Was fährt denn da für eine Gerätschaft hinter der Gegengerade vorbei? Die Profis staunten nicht schlecht, als das Greenkeeper-Team in den letzten Tagen zwischen Stadion und Trainingsplätzen gesichtet wurde. Unterwegs waren die Rasen-Experten mit einer neuen Apparatur zur Wildwuchsbekämpfung – das Ganze aber völlig frei von Chemikalien. fci.de hörte bei Leiter Henry Lipp nach.

„Wildwuchs ist einfach nicht schön. Wenn wir bis zu einem Meter hohes Unkraut auf der Anlage haben, stört das einfach“, beschreibt Greenkeeper Henry Lipp den Grund für den Einsatz der Maschine. „Chemische Produkte auf befestigten Flächen sind nicht zulässig. Glücklicherweise gibt es thermische Geräte, mit denen man Unkraut bekämpfen kann.“ ProGreen bietet entsprechende Gerätschaften an, das Prozedere ist einfach wie effektiv: Über die hohe Temperatur kommt das Einweiß in der Pflanze zur Gerinnung. Dadurch ist der Saftstrom unterbrochen, die Pflanze stirbt ab.

Lipp weiter: „Wir haben uns für eine Maschine mit Heißwasser und Schaum entschieden, da wir über die Schaumabdeckung die Wärme länger im Boden halten können. Das macht die Sache effektiver.“ Der Schaum besteht aus Kohlenhydraten auf rein pflanzlicher Basis, die Aufschäumung erfolgt durch einen Luft-Kompressor. Der ausgebrachte, isolierende Öko-Schaum hält die hohe Temperatur und löst sich nach kurzer Zeit völlig rückstandsfrei auf. Auch mit Gas betriebene Heißluftgeräte existieren.


Rein biologisch gegen das Unkraut: Unsere Greenkeeper im Einsatz (Foto: FCI). Der Öko-Schaum isoliert die Hitze.

Durch die Maßnahme zum Jahresende wird jedenfalls jetzt schon frisch gekeimtes Saatgut bekämpft. Dadurch erhofft man sich bei den Schanzern, dass man im Frühjahr mit deutlich geringerem Wildkraut-Aufkommen konfrontiert wird. „Im Jahr 2020 werden wir drei bis vier Behandlungsphasen mit dem Gerät vornehmen“, so der 52-Jährige mit Blick nach vorne.

Dabei handelt es sich nicht nur um ein ökologisches und damit umweltschonendes, sondern auch kostensparendes Prozedere: Die Maschine kann über einen Dienstleister bezogen werden. „Die Nachhaltigkeit steht für uns im Vordergrund. Wir arbeiten hier komplett biologisch“, freut sich Lipp. Übrigens: Die Gerätschaft kann auch privat eingesetzt werden. Mitunter gibt es die Apparatur auch in deutlich kleinerern Varianten und lässt sich dann mit der Hand führen.