Fatih Kaya: „Jeder Einzelne spürt das Vertrauen!“
25. Juli, 2019 09.00 Uhr
fci.de: Servus, Fatih! Herzlichen Glückwunsch zum Auftaktsieg am Montag gegen Jena. Der Spielverlauf war sicherlich ein ganz besonderer, wie hast du die Partie erlebt?
Fatih Kaya: Grundsätzlich war es das Spiel, das wir erwartet haben. Jena ist stark aufgetreten, war bissig und hat immer wieder versucht, unseren Spielfluss zu unterbinden. Vor allem in der ersten Halbzeit waren wir zu unsicher und hatten zu wenig Ruhe am Ball. Das haben wir nach dem Seitenwechsel deutlich besser gemacht und dadurch die Spielkontrolle übernommen. Das Gegentor bekommen wir in einer Phase, in der wir eigentlich am Drücker waren – das war wirklich unglücklich. Nichtsdestotrotz sind wir nach dem Rückstand nicht auseinander gebrochen, haben als Team zusammengehalten und an unsere Chance, dort etwas mitzunehmen, geglaubt. Die beiden Eigentore, die sicher etwas glücklich gefallen sind, haben wir uns dennoch erarbeitet und in gewisser Art und Weise erzwungen. Die drei Punkte nehmen wir gerne mit, wissen aber gleichzeitig, dass wir uns in vielen Bereichen noch verbessern müssen.
fci.de: Welche sind das genau?
Kaya: In der ersten Halbzeit hatten wir beispielsweise zu wenig Spielkontrolle, weil wir immer wieder direkt versucht haben, den Ball in die Tiefe zu spielen. Die Idee an sich ist zwar gut, aber dadurch, dass die Abstände zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen zu groß waren, folgte oft ein Ballverlust oder ein Pass ins Leere. Diese fehlende Kompaktheit haben wir anschließend in den zweiten 45 Minuten besser aufs Feld gebracht. Dadurch konnten wir das Geschehen immer wieder von der einen auf die andere Seite verlagern, was zur Folge hatte, dass wir auf den Außenbahnen Überzahlsituationen geschaffen haben. Darauf können wir in den kommenden Wochen aufbauen.
fci.de: Wie war es für dich persönlich, das erste Saisonspiel direkt von Anfang an zu bestreiten?
Kaya: Als ich erfahren habe, dass ich in der Startelf stehe, habe ich mich natürlich gefreut. Jeder Spieler hat das Ziel, so oft und so lange wie möglich auf dem Platz zu stehen. Dass wir dann auch noch gewonnen haben, war vor allem zum Start in die neue Spielzeit sehr wichtig für die Psyche. Trotz allem geht es aber darum, dass wir als Mannschaft Erfolg haben – und das geht nur, wenn man den eigenen Erfolg dem des Teams unterordnet. Dieses Gefühl habe ich aktuell bei uns allen. Jeder Einzelne spürt das Vertrauen des Trainerteams, egal ob er von Beginn an spielt oder nicht. Jeff Saibene sucht immer wieder das Gespräch zu uns Spielern, kritisiert auf eine positive Art und Weise und gibt jedem ein wertschätzendes Gefühl. Das ist innerhalb einer Mannschaft sehr wichtig und fördert die Weiterentwicklung.
Sucht immer wieder das Gespräch mit den Spielern: FCI-Cheftrainer Jeff Saibene (r.).
fci.de: Am Samstag geht es im Audi Sportpark gegen Duisburg um die nächsten drei Punkte. Was erwartest du dir von den Zebras?
Kaya: Betrachtet man die Ausgangslage beider Mannschaften, könnte das Duell als Spitzenspiel bezeichnet werden: Sowohl der MSV als auch wir sind aus der 2. Bundesliga abgestiegen, beide Teams sind mit einem Sieg in die Saison gestartet und stehen im oberen Tabellendrittel. Doch nach dem ersten Spieltag hat all das noch keine Aussagekraft. Duisburg weiß genauso wie wir noch nicht, wo es steht und muss erst einmal in der 3. Liga ankommen. Natürlich haben die Zebras eine starke Mannschaft und konnten beim Auftaktsieg gegen Großaspach überzeugen. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass wir alles geben werden, um am Samstag einen Heimsieg feiern zu können.
fci.de: Wie groß ist deine Vorfreude auf die erste Partie vor den Schanzer Fans?
Kaya: Ich freue mich wahnsinnig auf das Spiel, allein schon deshalb, weil es für mich seit meinem Wechsel nach Ingolstadt immer ein Traum war, in diesem Stadion für den FCI auflaufen zu dürfen. Bereits letztes Jahr durfte ich ein paar Mal ran und habe vor allem die Unterstützung in der Schlussphase der Saison in Erinnerung. Die Art und Weise, wie uns die Zuschauer in dieser Zeit unterstützt haben, immer hinter uns gestanden sind und uns ergebnisunabhängig nach vorne gepeitscht haben, war etwas sehr besonderes. Wenn wir daran anknüpfen können und weiter als eine Einheit geschlossen zusammenstehen, können wir auch am Samstag wieder als Sieger vom Platz gehen.
fci.de: Vielen Dank, Fatih! Dafür drücken wir euch die Daumen!