Niederlage in Berlin: Geschenkter Elfmeter bringt FCI auf die Verliererstraße

Die Schanzer kämpften leidenschaftlich, haderten jedoch einmal mehr mit den Entscheidungen des Unparteiischen. (Foto: Bösl/KBUMM)

Niederlage in Berlin: Geschenkter Elfmeter bringt FCI auf die Verliererstraße

08. März, 2019 20.25 Uhr

Die Schanzer erleben einen rabenschwarzen Abend in Berlin: Mit 0:2 muss sich ein engagierter und leidenschaftlich kämpfender FCI dem 1. FC Union Berlin geschlagen geben. Die Schanzer dominierten die erste Halbzeit in allen Belangen, gerieten aber wie in der Vorwoche durch eine klare Fehlentscheidung in Rückstand – Schiedsrichter Robert Kampka schenkte dem unterlegenen Favoriten einen Elfmeter, den Andersson in der 43. zur Führung verwandelte. Auch in der zweiten Halbzeit stand der Unparteiische im Mittelpunkt, als er Almog Cohen wegen einer vermeintlichen Tätigkeit vom Platz stellte (65.), ehe auch Robin Krauße mit Gelb-Rot flog (75.). In der Folge kamen die Eisernen dann auch zum entscheidenden 2:0, das Otavio beim aufopferungsvollen Klärungsversuch unter die eigene Latte lenkte.


Björn Paulsen verbuchte die erste Gelegenheit für die Schanzer. (Foto: Bösl/ KBUMM)

FCI-Chefcoach Jens Keller vertraute bei den heimstarken Berlinern auf die gleich Startaufstellung wie zuletzt im Heimspiel gegen den 1. FC Köln. Die Schanzer begannen mit aggressivem Gegenpressing und verbuchten prompt die erste Möglichkeit. In der sechsten Minute flankte Thomas Pledl auf Kittel, der nach Brustannahme für Paulsen auflegte, der aus 23 Metern zentraler Position drüberschoss. Hochkarätiger wurde es nur Momente später, als Kittel für Pledl durchsteckte, der daraufhin alleine auf Keeper Gikiewicz zulief, aber scheiterte (8. Minute). Es folgten weitere Chancen durch Lezcano und Pledl (8.), die jedoch ebenfalls ungenutzt verstrichen. Insgesamt dominierten die Schanzer die Anfangsphase und setzten die zu Hause so starken Hausherren gehörig unter Druck. So auch in der 17. Minute, als Almog Cohen nach Freistoß von Sonny Kittel aus halbrechter Position 15 Meter vor dem Tor nur knapp drüber schoss. Die erste gelbe Karte der Partie sah in der 19. Minute Jonatan Kotzke, der Kroos im Mittelfeld foulte und somit den vielleicht gefährlichsten Angriff der Hausherren unterband. Die Schanzer waren auch weiterhin das bessere Team und gewannen die entscheidenden Zweikämpfe. So standen nach einer halben Stunde neun zu Null Torschüsse zu Buche.


Thomas Pledl scheitert an Union-Keeper Gikiewicz. (Foto: Bösl/KBUMM)

Erst in der 34. verbuchten dann auch die Hausherren ihre erste, gute Möglichkeit: Prömel steckte den Ball aus der zweiten Reihe auf Kroos durch, der von rechts ins Zentrum flankte, wo Andersson am zweiten Pfosten aber völlig freistehend vergab. Mit Almog Cohen war in der 38. der zweite Schanzer wegen Foul an Prömel gelbverwarnt. Drei Minuten später hätte es die Schanzer Führung geben müssen: Lezcano kam nach einer Otavio-Hereingabe fünf Meter vor dem Tor zum Abschluss, der aber drüber ging (41.). Und es kam noch dicker, denn erneut wurden die Schanzer Opfer einer Fehlentscheidung. Otavio setzte im Sechzehner bei einem Duell mit Kroos zur Grätsche an und blockte den Ball – der Berliner fädelte aber ein und ging zu Boden, weswegen Schiedsrichter Robert Kampka fälschlicherweise auf Elfmeter entschied. Diesen verwandelte Andersson ins linke Eck zur mehr als glücklichen Führung für die Hausherren (43.), mit der es kurz darauf in die Halbzeit ging.


Andersson verwandelten das Schiedsrichtergeschenk zur Führung für Union Berlin (Foto: Bösl/KBUMM)

Während FCI-Chefcoach Jens Keller seine Startelf unverändert zurück aufs Feld schickte, brachte Uniontrainer Urs Fischer mit Abdullahi für Mané einen neuen Mann (46.). Die zweite Halbzeit begann hitzig und so sahen Robin Krauße wegen Foul an Kroos (48.) sowie Schmiedebach wegen Foul an Lezcano (49.) jeweils Gelb. Die Partie war nun ausgeglichener, auch wenn die Hausherren erst in der 58. gefährlich werden konnten. Prömel zog nach Vorarbeit von Gogia im Sechzehner ab, scheiterte aber am glänzend parierenden Tschauner (58.). Die Szene hätte jedoch abgepfiffen werden müssen, denn zuvor hatte Andersson ein Stürmerfoul an Kotzke begangen. Kurz darauf zog Jens Keller seinen ersten Wechsel und schickte Cenk Sahin für Thomas Pledl in die Partie (61.). Es wurde erneut bitter für den FCI: Nachdem Cohen im Strafraum der Berliner am Boden lag, griff er Gorgia an die Brust, was Schiedsrichter Kampka als Tätlichkeit wertete und ihn mit glatt Rot vom Platz schickte (65.) – erneut bewies der Schiedsrichter somit fehlendes Fingerspitzengefühl. Zuvor hatte der vermeintlich angegriffene selbst Gelb gesehen.


Paulo Otavio im Angriff – auch Rückstand und Unterzahl brachen die Schanzer Moral nicht. (Foto: Bösl/KBUMM)

Beide Trainer reagierten und so kamen Rapp für den Gelb-Rot-gefährdeten Schmiedebach (68.) und Stefan Kutschke für Darío Lezcano (68.). Es blieb farbenfroh und so sah Prömel Gelb wegen Foul an Otavio (70.). Es war ein gebrauchter Abend aus Schanzer Sicht, denn nur fünf Minuten später flog auch Robin Krauße, der Kampka mit dem Fuß im Gesicht traf (75.). Kurz darauf kam Zulj für Kroos (76.). Der FCI gab dennoch nicht auf und beinahe hätte Kotzke in der 78. den Ausgleich erzielt, verfehlte aber im Fünfmeterraum, ehe mit Rapp der nächste Akteur Gelb sah. Es folgte die Entscheidung: Lenz bediente Abdullahi an der Strafraumkante – der Stürmer zog ab und scheiterte zunächst am Pfosten. Der Ball flog aber Gogia vor die Füße, der aus kurzer Distanz auf das leere Tor schoss. Paulo Otavio versuchte noch zu klären, lenkte den Ball aber nur noch unter die Latte zum 2:0 (80.). Mit Gimber für Kittel erfolgte daraufhin in der 82. Minute der letzte Schanzer Wechsel. Dem FCI gelang es zumindest, in der Schlussphase weitere Gegentore zu verhindern, so dass dieser höchst unglückliche Abend nicht noch schlimmer wurde.

Nach einer langen Woche geht es erneut auswärts weiter für unsere Schanzer. Dann reist der FCI zum SC Paderborn. Anpiff in der Benteler-Arena ist dann am Sonntag, 17. März um 13.30 Uhr.

FC Ingolstadt 04: Tschauner – Paulsen, Kotzke, Mavraj, Oatvio – Träsch, Krauße, Cohen (C) – Pledl (61. Sahin), Lezcano (68. Kutschke), Kittel (82. Gimber)

1. FC Union Berlin: Gikiewicz – Trimmel, Friedrich, Hübner, C. Lenz – Schmiedebach (68. Rapp) – Kroos (76. Zulj), Prömel – Carlos Mané (46. Abdullahi), Andersson, Gogia