Der Kontakt wurde vom Teamkoordinator der U16, Georg Vogel, hergestellt. Er war selbst fast 40 Jahre im Justizvollzug tätig, zuletzt Dienststellenleiter der JVA Ingolstadt. Die Kontaktaufnahme erfolgte über den Sportbeamten der JVA Neuburg/Herrenwörth, Herrn Peter Liebelt, der auch den Ablauf des Besuches koordinierte. Dass der Leiter der JVA, Herr Meier-Lämmermann, selbst die Führung der Gruppe übernahm, zeigte, wie wichtig solche Besuche für ein ausgewogenes Anstaltsleben sind. In einer kurzen Einführung erklärte er die Organisation einer Justizvollzugsanstalt, die Personalsituation und die aktuelle Belegungssituation (zum gegenwärtigen Zeitpunkt seien 181 Haftplätze belegt, der Gefangene mit der längsten Strafe habe 8 Jahre "abzusitzen"). Er erläuterte die Ausbildungs- und Arbeitsmöglichkeiten, schulische Perspektiven und Freizeitmöglichkeiten. Alle Abläufe seien streng reglementiert, die Disziplin stehe im Vordergrund (Fernsehen gibt es zum Beispiel nur von 17.00 Uhr bis 22.30 Uhr, alle Insassen haben Anstaltskleidung zu tragen).

Als willkommene Abwechslung im tristen Vollzugsalltag bezeichnete er die Besuche von „auswärtigen“ Fußballmannschaften. Die Jungs selbst fiebern solchen Spielen entgegen und haben dadurch wieder ein kurzfristiges Ziel vor Augen, das sie auf andere Gedanken bringt. Bei dem anschließenden Rundgang durch die JVA bekamen unsere Jungs einen kleinen Eindruck von den Abläufen und durften zum Schluss noch einen Blick in eine Zelle werfen.

Danach wurde es ernst: Ein Rasenplatz, mit den Ausmaßen eines genormten Fußballfeldes war der Spielort. Die Spieler der Insassenmannschaft "Freizeitgruppe Fußball" waren zwischen 15 und 19 Jahre alt und zeigten, dass sie durchaus auch Qualitäten am Ball besitzen. Im Spiel über zweimal 25 Minuten hielten sie in der ersten Halbzeit zwar noch ein 0:0, jedoch erzielten die Jungschanzer im zweiten Durchgang einer sehr fairen Partie vier Tore. Sichtlich beeindruckt von dem Besuch in der Justizvollzugsanstalt und mit prägenden Eindrücken trat unsere U 16 schließlich die Heimreise an.

Die Schanzer bedanken sich für diese einzigartige Möglichkeit!