Harald Gärtner: „Jetzt erst recht!“
27. Februar, 2017 15.30 Uhr
Harald Gärtner: "Es ist bitter. Wir sind durch eine klare Fehlentscheidung auf die Verliererstraße geraten. Es wurde danach hitzig diskutiert, aber mit etwas Abstand sind sich ja fast alle einig. Selbst Lutz Michael Fröhlich, Vorsitzender der DFB-Schiedsrichterkommission Elite, gibt ja heute auf dfb.de zu, dass es sicher viele Betrachtungsweisen gibt, aber das Tor letztlich nicht gegeben werden hätte dürfen. Und nach seiner Darstellung sieht das auch Schiedsrichter Christian Dingert inzwischen so. Diese Einsicht nötigt uns Respekt ab, aber sie hilft uns nicht mehr. Wir haben ein wichtiges Spiel verloren durch – da wiederhole ich mich bewusst – eine klare Fehlentscheidung, denn der Arm von Stindl ging eindeutig aktiv zum Ball."
fci.de: War die Szene in ihren Augen spielentscheidend?
Gärtner: "Definitiv! Wir kämpfen mit allen zur Verfügung stehenden, fairen Mitteln seit dem ersten Spieltag um den Bundesliga-Klassenerhalt. Dabei dürfen wir auch eine neutrale Leitung der Spiele durch die Unparteiischen erwarten, wie alle Vereine der Liga. Leider entsteht bei uns nach nunmehr 22 Spielen jedoch der Eindruck, dass wir wiederholt benachteiligt wurden. Ich will nicht jammern, aber ich mahne vor dem Saison-Endspurt noch einmal mit Nachdruck an, dass wir in kritischen Situationen korrekt behandelt werden und uns als kleineren Club auch der nötige Respekt entgegengebracht wird. Zum sportlichen Überleben brauchen wir jeden Punkt – und ich hoffe, dass wir am letzten Spieltag dieser Saison nicht über Schiedsrichter-Leistungen gegen uns diskutieren müssen, sondern unsere sportliche Leistung im Fokus der Bewertung steht und wir uns über die weitere Bundesliga-Zugehörigkeit freuen können."
fci.de: Nach Abpfiff waren Frust und Niedergeschlagenheit spürbar. Sind Sie besorgt um die Moral?
Gärtner: "Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen! Diese Mannschaft zeichnet sich durch ihren Charakter aus und die Fähigkeit, gerade auch nach Rückschlägen umso stärker wiederzukommen. Wir wehren uns weiterhin mit großem Ehrgeiz, Fairness und Leidenschaft. Ich bin überzeugt davon, dass im Hinblick auf das kommende Spiel in Hoffenheim schon ab Dienstag wieder eine "Jetzt erst recht"-Stimmung vorherrscht."