„Klassenerhalte mit dem FCI waren Kraftakt des gesamten Vereins“
12. Februar, 2017 18.00 Uhr
Seine Zeit bei den Schanzern hat er in sehr guter Erinnerung: "Wir haben uns in meinen ersten beiden Saisons leider in sehr schwierige, sportliche Situationen manövriert und standen im Winter mit dem Rücken zur Wand. Aber durch einen gemeinsamen Kraftakt aller im Verein haben wir es gepackt – Das ist bei mir positiv hängengeblieben, auch wenn das letzte Jahr dann bitter war für mich." Denn in seinem dritten und letzten Jahr beim FCI kam Görlitz nur noch selten zum Einsatz, insgesamt stehen 66 Pflichtspieleinsätze (ein Tor und vier Vorlagen) zu Protokoll. Zur Mission, den FCI nachhaltig in der 2. Bundesliga etablieren, hatte der gebürtige Weilheimer in jedem Fall seinen Beitrag geleistet. Ein paar Kontakte sind geblieben, "aber Vieles verläuft sich im Laufe der Jahre, so ist das nun mal."
Hängen bleiben natürlich längst nicht nur die Klassenerhalte mit den Schanzern: Drei Meisterschaften und drei DFB-Pokalsiege stehen zu Protokoll. Für die deutsche Nationalmannschaft lief er zweimal auf – insgesamt sechs Knie-Operationen in seiner aktiven Laufbahn trugen entscheidend dazu bei, dass er nicht mehr Erfolge in seiner Vita aufführen kann. Zum Abschluss seiner Laufbahn spielte er übrigens bei den San Jose Earthquakes in den USA. "Der Plan war, länger in den Staaten zu bleiben – was mir auch unheimlich gefallen hätte. Generell nimmt der Fußball eine immer wichtigere Rolle in den USA ein, gesellschaftlich und auch medial. Davon ein Teil gewesen zu sein, auch, wenn es nur über einen kurzen Zeitraum war, war eine super Erfahrung." Der dritte Kreuzbandriss beendete das Kapitel und damit auch die Karriere des Routiniers leider vorzeitig.
Jetzt also hat das Leben "danach" begonnen, den Großteil davon nimmt nun die Musik ein. Görlitz kickt noch hin und wieder freizeitmäßig mit Kumpels, verfolgt die Bundesligen aber kaum. "Ich war nie jemand, der sich jedes Fußballspiel angesehen hat, sondern habe lieber selbst gespielt." Eine Ausnahme machte er am vergangenen Samstag: Als seine Ex-Klubs in der Bundesliga um Punkte kämpften, saß er vor dem Fernseher. Und wünschte sich ein "versöhnliches" Unentschieden. Bekanntermaßen sah es 90 Minuten lang auch danach aus.