Sorgt für statistische Spitzenwerte: Unsere medizinische Abteilung

Hermann Eikam, Prof. Dr. med. Florian Pfab, Christian Haser M.Sc. und Benjamin Sommer (von links) kümmern sich täglich um die Profis der Schanzer.

Sorgt für statistische Spitzenwerte: Unsere medizinische Abteilung

02. Juni, 2016 09.00 Uhr

Auch neben dem Spielfeld sorgen zahlreiche Mitarbeiter für die besten Voraussetzungen und den Fortschritt des Vereins. Deshalb wollen wir auch die Menschen hinter den Kulissen in den Vordergrund rücken, wobei sich diesmal unsere Mitarbeiter der medizinischen Abteilung der Profis vorstellen, die in der Saison 15/16 einmal mehr hervorragende Arbeit geleistet haben: Keine Bundesliga-Mannschaft hatte weniger Muskelverletzungen zu beklagen als der FCI (lediglich 36 Ausfalltage), der im Übrigen mit Abstand den niedrigsten Ausfallwert seit der gezielten Erfassung der Verletzungsstatistik (2010) verbucht. Die beiden Abteilungsleiter, Mannschaftsarzt Prof. Dr. med. Florian Pfab und Christian Haser M. Sc, geben interessante Einblicke in ihr Tätigkeitsfeld und gehen zudem konkret auf die sehr unterschiedlichen Aufgaben ein, die währen der Saison tagtäglich anstehen.

fci.de: Wie ist die Abteilung aufgestellt und wie genau definieren sich eure Aufgaben?

Prof. Dr. med. Florian Pfab: Unsere Grundaufgabe als medizinische Abteilung ist das Erfassen des gesundheitlichen Zustands, das Verhindern von Verletzungen sowie das bewusste Führen und Anleiten der Profis hinsichtlich einer gesunden Lebenshaltung. Falls Verletzungen auftreten sind wir natürlich auch für die Therapie zuständig, die so zügig, aber auch nachhaltig wie möglich verlaufen soll. Neben mir als leitendem Mannschaftsarzt, besteht unser Team aus den drei Physiotherapeuten Christian Haser, Benjamin Sommer und Hermann Eikam, die alle jeweils unterschiedliche Schwerpunkt in ihrer Arbeit haben. Unter anderem werden die Bereiche Anti-Doping, die Zusammenstellung der Ernährung oder die Rehabilitation speziell abgedeckt. Hervorzuheben ist dabei der enge Austausch mit dem Trainer-Team, insbesondere mit unserem Athletiktrainer Jörg Mikoleit – beispielsweise bezüglich des Rehatrainings. Zudem ist nicht zuletzt unser Spieler Tobias Levels als Ernährungsexperte eine große Hilfe. Wichtig ist jedoch auch unser Netzwerk mit absoluten Top-Spezialisten, von deren Arbeit und Kooperation wir enorm profitieren. Dieses Netzwerk besteht aus hochspezialisierten und kompetenten regionalen Partnern aus Ingolstadt, München und Regensburg, sowie aus überregionalen und internationalen Partnern. In Anbindung an das Nachwuchsleistungszentrum arbeiten im Verein noch mehrere hervorragend ausgebildete Ärzte und Physiotherapeuten. Bei all unseren medizinischen Partnern möchten wir uns auf diesem Wege ganz herzlich für Ihr Engagement bedanken!

fci.de: Inwiefern hat sich der Aufstieg in die Bundesliga auf eure Arbeit ausgewirkt?

Prof. Dr. med. Florian Pfab: Konkret hat sich der Aufstieg nicht so sehr auf unsere Arbeit ausgewirkt, die physische Belastung der Spieler ist relativ konstant geblieben und wir hatten auch zuvor schon richtig gute Bedingungen. Diese sind vor allem durch das neue Funktionsgebäude entstanden, welches einen riesigen Schritt nach vorne darstellt. Wir haben absolute Top-Bedingungen hier vor Ort, die Abläufe waren und sind sehr ausgereift und etabliert.


Quelle: www.fussballverletzungen.com

fci.de: Bei Transfers ist immer wieder die Rede von einem abschließenden Medizin-Check. Was genau geschieht dabei und welche Bedeutung hat der Check für euch?

Prof. Dr. med. Florian Pfab: Bei einem solchen „Medical Check“ muss es meistens relativ schnell gehen. Man bekommt Bescheid, dass für den nächsten oder denselben Tag ein Check durchgeführt werden soll und dann durchläuft der Spieler ein sehr intensives Programm. Neben radiologischen und internistischen Untersuchungen, wird der gesamte Bewegungsapparat überprüft. Unter anderem werden die fünf wichtigsten Gelenke des Spielers mittels Kernspintomographie untersucht, er wird vermessen, muss Belastungs-EKG und noch einiges mehr absolvieren. Der Check ist insgesamt äußerst aufwendig und dauert circa vier bis fünf Stunden. Am Ende bekommt der Verein eine Risikoeinschätzung bezüglich einer möglichen Ausfallzeit innerhalb der nächsten drei Jahre gegeben, so dass entsprechend kalkuliert werden kann. Dieses Wissen und die Daten, die wir aus den vielen Untersuchungen gewinnen, sind für uns gleich extrem wichtig, da sie die Basis für weitere Behandlungen und Verletzungsprävention darstellen. Einerseits liefert der Check also einen Ist-Zustand, dient aber gleichzeitig der Prävention, weil wir die Möglichkeit haben frühzeitig auf Schwachstellen zu reagieren und ab dem ersten Tag wissen, woran und wie wir mit dem Spieler arbeiten müssen.
fci.de: Vielen Dank für das Gespräch und die interessanten Einblicke.