Brègerie: „Keiner war mit einem 0:0 gegen uns zufrieden“

Glücklich auf der Schanz: Romain Brègerie (Foto: Bösl)

Brègerie: „Keiner war mit einem 0:0 gegen uns zufrieden“

08. Oktober, 2015 09.00 Uhr

Innenverteidiger und in der letzten Partie Stabilisator vor der Abwehr: Romain Brègerie ist nicht nur variabel einsetzbar, sondern meisterte beim Heimsieg gegen Frankfurt auch die Position von Roger, der verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Wir haben uns mit dem sympathischen Franzosen über das Spiel, die Unterschiede zwischen seinem Heimatland und Deutschland und die Länderspielpause unterhalten. Außerdem haben wir einen kleinen Ausblick auf die nächste Partie in Stuttgart gewagt und sind der Frage auf den Grund gegangen, was unsere Schanzer aktuell so stark macht. Viel Spaß!
fci.de: Servus Brège! Beim letzten Spiel gegen Frankfurt hast du die Position von Roger übernommen. Wie hast du dich in dieser Rolle gefühlt?

Romain Brègerie: Es hat sich eigentlich gut angefühlt, weil es ja nicht weit von meiner Position entfernt ist. Roger sichert vor der Abwehr alles ab und da habe ich mich nicht so groß umstellen müssen. Ich habe ihn oft auf dieser Position beobachtet und weiß, was der Trainer von dieser Rolle erwartet. Ich habe versucht alles rauszuhauen und der Mannschaft zu helfen. Ich denke, das habe ich auch hinbekommen. In der Länderspielpause haben wir ja auch genügend Zeit zum Üben, sollte ich noch einmal da spielen.

fci.de: Wie fühlt es sich an, mit dem ersten Heimsieg in die Länderspielpause zu gehen?

Brègerie: Das ist sehr wichtig und ruft einfach ein großartiges Gefühl hervor. Wenn du verlierst, willst du am liebsten drei Tage später wieder alles gut machen. Natürlich brennen wir trotzdem darauf, dass es in der Liga weitergeht, aber so hast du zwei Wochen ein positives Gefühl und einen freien Kopf, um dich bestmöglich auf die nächste Partie vorzubereiten.

fci.de: Du sprichst bereits die nächste Partie gegen den VfB an – was erwartet uns dort?

Brègerie: Stuttgart wird genauso hundertprozentig motiviert sein wie wir, den ersten Heimsieg einzufahren. Es wird ein richtig hartes Spiel, ohne Zweifel. Ich denke, dass es bei ihnen bisher absolut nicht optimal lief und sie hochmotiviert in diese Partie gehen werden. Wenn du unten stehst, dann erwarten die Fans immer zumindest eine große kämpferische Leistung und zuhause mit diesem großartigen Stadion hinter sich werden sie ein schwerer Gegner.

fci.de:
Was macht den FCI aktuell auswärts so stark?

Brègerie: Ich glaube, dass wir immer einen großen Kampf geliefert haben. Wir stehen in der Defensive sehr stabil, spielen vielleicht keinen Zauberfußball, aber dafür mit viel Leidenschaft und Aufopferung. Deshalb haben wir es bisher so oft geschafft, mit 0:0 in die Pause zu gehen und dann werden Fans und Spieler vielleicht auch mal ungeduldig, was uns zugutekommt bzw. wir auch öfter ausnutzen konnten. Am Anfang war es vielleicht auch so, dass keiner mit einem Unentschieden gegen uns als Aufsteiger zufrieden war – aber ich glaube, das dürfte sich mittlerweile geändert haben (lacht).

fci.de: Gebürtig bist du aus Bordeaux, dann über Dynamo Dresden und Darmstadt zu uns gekommen – Was sind die größten Unterschiede zwischen Frankreich und Deutschland für dich?

Brègerie: Das stimmt, ich müsste so ungefähr 25 gewesen sein, als ich nach Deutschland kam. Davor habe ich bei Metz in der zweiten französischen Liga gespielt. Der Unterschied ist enorm und ich war am Anfang wirklich beeindruckt von der Leidenschaft der Fans und dem Stellenwert des Fußballs in Deutschland. Natürlich sind auch das Interesse und die Stadien in Frankreich groß, aber in Deutschland ist alles nochmal eine Nummer größer. Egal ob in Dresden, Ingolstadt, Darmstadt oder überall anders: Die Fans sind unglaublich laut und leidenschaftlich. Vor einem Spiel siehst du tausende Fans in ihren Vereinsfarben auf beiden Seiten, die ihr Team ausnahmslos unterstützen, auch auswärts. In Frankreich ist das natürlich nicht so einfach: Kommst du aus Caen und hast ein Spiel in Marseille, dann sind das mehr als 1000 Kilometer! Aber natürlich hast du auch dort tolle und leidenschaftliche Fans.

fci.de: Ihr seid gemeinsam auf der Wiesn gewesen und natürlich bist du auch schon lange genug in Deutschland, um uns folgende Frage zu beantworten: Wer kocht besser – die Bayern oder die Franzosen?

Brègerie: (lacht) Entschuldigung, so gut es hier auch schmeckt und bei wirklich allem Respekt für die bayerische Küche: Kulinarisch haben wir noch einen kleinen Vorsprung. Aber ich fühle mich mittlerweile unglaublich wohl hier in Deutschland und mag auch die Kultur in Bayern. Ich habe mich hier sehr gut eingelebt!

fci.de: Vielen Dank und eine erfolgreiche Trainingswoche!