Bauer: „Verstecken tun wir uns sowieso nicht!“
10. September, 2015 12.00 Uhr
Frage: Servus Robert! Wir haben uns ja hier bei Radio Galaxy schon öfter gesehen, wie geht es dir aktuell nach deiner Verletzung aus dem letzten Spiel?
Robert Bauer: Mir geht es zum Glück wieder gut. Ich war nach dem Spiel gegen den FCA angeschlagen und konnte leider nicht mit der Nationalmannschaft weg. Aber ich konnte die Zeit gut nutzen und war nach dank den Physiotherapeuten und dem Ärzteteam schnell wieder fit. Seit Montag bin ich wieder im Mannschaftstraining.
Frage: Beim Derbysieg über den FCA hast du trotz einer Sprunggelenksverletzung bis zum Ende durchgespielt. Du bist schon eine ziemlich "harte Sau" – tut sowas denn nicht unglaublich weh?
Bauer: Es tat schon weh, aber wenn du ein Derby in einem Stadion mit über 30 000 Fans bei mehr als 2500 eigenen spielst und du voller Adrenalin bist, dann spürt man es erstmal kaum. Weh getan hat es dann erst nach der Partie, wenn das alles nachlässt. Das „Durchspielen“ war also gar nicht so hart.
Frage: Du bist vom Karlsruher SC zum FCI gewechselt. Meinst du, der KSC bereut es mittlerweile, dich gehen gelassen zu haben?
Bauer: Das kann schon sein. Ich persönlich finde es sehr schade, dass sie den Aufstieg in der vergangenen Saison nicht geschafft haben. Ich hätte mich wirklich gefreut, wenn wir in dieser Saison nochmal gegeneinander spielen könnten. Aber mein Weg ist nun Mal anders verlaufen und ich bin froh, in Ingolstadt zu sein. Im Moment konzentriere ich mich nur auf die Aufgaben, die meinem Team zu bewältigen hat.
Frage: Damals bist du zu einer Zweitliga-Mannschaft gewechselt und jetzt spielst du Bundesliga. Hand aufs Herz: Hättest du dir das vor deinem Wechsel so erträumt?
Bauer: Auf keinen Fall. Ich weiß gar nicht, wie es hätte besser laufen können, zumal ich auch wirklich auf meine Spielzeiten gekommen bin und mich beweisen durfte. Mit unserem Aufstieg hat keiner gerechnet und was in der vergangenen Saison passiert ist, war für mich einfach nur unglaublich.
Frage: Wir haben mal recherchiert und herausgefunden, dass du vor deinem Wechsel einen Marktwert von 100 000 € hattest, jetzt sind es stolze 700 000 €. Wie findest du das?
Bauer: Ich weiß nicht, ob man auf diese Werte allzu viel geben sollte. Aber natürlich ehrt einen das sehr, dass man innerhalb von einem Jahr eine Steigerung hingelegt hat. Ausruhen darf man sich auf sowas aber sicher nicht.
Frage: Dir wurde dieses Jahr eine besondere Ehre zuteil: Du bist in die Deutsche U 20-Nationalmannschaft berufen worden und warst sogar bei der WM in Neuseeland dabei. Wie war das für dich?
Bauer: Es war eine tolle Erfahrung, auch wenn ich dafür etwas weniger Sommerpause hatte (lacht). So ein großes Turnier zu spielen in einem tollen Land und sein Land dort vertreten zu dürfen ist eine große Ehre. Das Ergebnis hätten wir uns natürlich etwas anders gewünscht, zumal wir nach der Vorrunde und dem Achtelfinale wirklich eine der Mannschaften waren, die man auf dem Zettel hatte. Leider sind wir dann unglücklich im Viertelfinale im Elfmeterschießen gegen Mali ausgeschieden. Alles in allem war es trotzdem eine tolle Sache und ich hoffe, dass die Erfahrungen, die ich gemacht habe und noch machen kann, meinem Team zugutekommen. Natürlich war man erstmal enttäuscht, aber mit ein bisschen Abstand bin ich sehr stolz, diese Chance bekommen zu haben.
Frage: Am Samstag steht endlich wieder Bundesliga an: Der FCI empfängt den VFL Wolfsburg. Was habt ihr euch denn vorgenommen für dieses Spiel?
Bauer: Wir werden das Spiel angehen wie jedes andere auch. Natürlich ist unser Gegner Wolfsburg, die Champions-League spielen. Aber wir haben in den ersten drei Partien gesehen, wie es gut oder nicht gut laufen kann. Wir haben zwei tolle Siege gegen Mainz und Augsburg eingefahren und zu Hause gegen Dortmund verloren und daraus gelernt. Wenn wir unser Spiel konsequent durchziehen haben wir gegen viele Mannschaften eine Chance – verstecken tun wir uns sowieso nicht.
Vielen Dank, Robert Bauer!