Hasenhüttl: „Nochmal alles raushauen“

Gehen ohne Druck, aber mit gewohntem Ehrgeiz ins letzte Saisonspiel: Ralph Hasenhüttl und Michael Henke. (Foto: Bösl)

Hasenhüttl: „Nochmal alles raushauen“

21. Mai, 2015 12.00 Uhr

„Wir haben die letzte Aufgabe vor der Brust, fahren nach Kaiserslautern. Hätte uns da einer zum Saisonstart gesagt: Da braucht ihr nichts mehr, weil ihr schon aufgestiegen seid…“ Trainer Ralph Hasenhüttl hatte noch am Freitagmittag nicht ganz realisiert, dass seine Schanzer nächstes Jahr in der 1. Bundesliga antreten. Umso mehr sei man dazu verpflichtet, „noch einmal alles rauszuhauen“. Allein wegen den rund 2200 mitreisenden Schanzer-Fans.

Die Vorzeichen sind klar: Für den FCI (sieben Punkte Vorsprung auf den zweitplatzierten Darmstadt) stehen Meisterschaft und Aufstieg fest, Kaiserslautern ist punktgleich mit dem KSC Vierter der Tabelle. Für die Pfälzer ist sogar der direkte Aufstieg noch drin, aber bei einer Niederlage besteht keine Chance auf den Relegationsplatz. Der Druck im „Lager“ der Gastgeber ist demnach deutlich höher, Rücksicht darauf wird man nicht nehmen: Nach dem 2:0-Sieg im Hinspiel wollen Roger, Moritz Hartmann und Co. erst recht nachlegen, aller Voraussicht nach mit verändertem Personal, wie der Chefcoach klarstellt. „Bei uns spielen immer die, die für das bevorstehende Match die Besten sind. Dazu zählt auch eine gewisse, mentale Verfassung.“

Auch Kosta Runjaic, Trainer der „Roten Teufel“, sieht seine Mannschaft gegen den „fixen Meister“ nicht zwingend im Vorteil. „Darauf sollte man nicht setzen. Wenn man die These umdreht, kann man auch sagen: Ingolstadt hat nun keinen Druck mehr, kann befreit aufspielen. Wie immer man es auch dreht und wendet: Es wird ein schweres Spiel gegen eine absolute Topmannschaft. Wir müssen noch mal alles abrufen, wenn wir dieses finale Match gewinnen wollen. Und das ist unser klares Ziel“, so der 43-Jährige kurz vor dem Wochenende auf bundesliga.de.

Änderungen bei den Schanzern sind durchaus möglich, eine Schwächung droht dabei nicht, im Gegenteil. „Jemand, der noch nicht so oft zum Einsatz gekommen ist und dann dabei sein darf, ist scharf darauf, zu spielen.“ Nicht mit von der Partie ist Alfredo Morales. Der gebürtige Berliner, der am Freitag seinen Vertrag bei den Donaustädtern bis 2018 verlängert hatte, bleibt bei seiner hochschwangeren Frau. Außerdem fehlt Danilo, der bereits seit Wochen mit Schmerzen im Fuß aufgelaufen war. Auch Pascal Groß und Ramazan Özcan waren zeitweise angeschagen.

Für den FCI geht es noch am Sonntagabend zurück in die Heimat, bekanntermaßen stehen am Pfingstmontag dann die Feierlichkeiten zum Aufstieg an. Für Hasenhüttl steht schon heute fest: „Es ist eine unglaubliche Performance, die mein Team da hingelegt hat. Es war eine riesige Willensleistung, aber auch fußballerisch eine absolute Glanzleistung.“ Wer den ehrgeizigen Grazer kennt, weiß genau: Auch auf dem Betzenberg gibt es nur eine Marschroute. „Wir wollen auch dort die Partie gewinnen.“

Danach geht es für die Profis in die Ligapause – wie unser „Sommerfahrplan“ aussieht, erfahrt ihr Mitte nächster Woche auf fci.de.