Der Fokus der Fernsehstationen lag bei anderen Begegnungen an diesem 33. Spieltag, dennoch war im Vorfeld klar: Im Falle einer Niederlage wäre den Schanzern ein theoretisches Rest-Risiko im Kampf gegen den Abstieg geblieben. Bei strahlendem Sonnenschein gab zunächst Sandhausens Manuel Stiefler aus rund 20 Metern ein erstes Warnsignal ab, doch sein Schuss verfehlte das Tor (2. Minute). In den Folgeminuten wagten sich die Schanzer das eine oder andere mal ansehnlich nach vorne, ohne für große Gefahr zu sorgen.

Die Schanzer agierten in einem 4-2-3-1-System, die vakante Position des linken Abwehrspielers (Sperre Danilo, Verletzung Jessen) besetzte „Allrounder“ Konstantin Engel. Almog Cohen spielte zusammen mit Pascal Groß auf der „Doppelsechs“, davor bildeten Moritz Hartmann, Stefan Lex und Caiuby das Offensiv-Trio. Als Stoßstürmer bot Trainer Ralph Hasenhüttl Philipp Hofmann auf.

17 Minuten waren bereits gespielt, da brannte es plötzlich im Strafraum unserer Ingolstädter. Unter dem Raunen der SVS-Anhänger wurde der Schuss von Stiefler jedoch auf Höhe des Fünfmeterraums abgeblockt. Simon Tüting vergab kurz darauf freistehend vor Ramazan Özcan, der aus kurzer Distanz abwehrte. Die ersten zwanzig Minuten hatten die Schanzer damit glücklich überstanden, dafür kamen sie dann im direkten Gegenzug zu einer guten Möglichkeit (23.). Lex wurde im Strafraum gefällt, der Unparteiische Norbert Grudzinski zeigte sofort auf den Punkt. Caiuby verwandelte souverän zur 1:0-Führung für unsere Mannschaft (24.).

Sandhausen, längst im Mittelfeld der Tabelle gesichert, hatte definitiv kein Interesse daran, die Punkte im letzten Heimspiel der Saison abzugeben: Die Hausherren rackerten mit Händen und Füßen, zwei gelbe Karten waren die Folge. Unsere Schanzer hatten sich nun sicher postiert und lauerten auf den Moment, um zu kontern. Leider fand ein guter Angriff über die rechte Seite nach Flanke von Moritz Hartmann keinen Abschluss (30.). Dann wieder die Hausherren: Nicky Adler setzte sich auf dem Flügel durch und flankte messerscharf vor das Tor. Dort segelte Stiefler knapp am Spielgerät vorbei (32.) – Durchschnaufen bei rund 300 mitgereisten FCI-Fans. Auf der anderen Seite agierten die Schanzer eiskalt: Schneller Gegenzug über Lex, der den Ball auf die Außenseite zu Caiuby gab. Der Brasilianer flankte milimetergenau auf den heranstürmenden Hofmann. „Schulbuchmäßiger“ hätte unser FCI diesen Angriff nicht vortragen können – Hofmann vollendete souverän zur 2:0-Führung (37.). Fast hätte Caiuby nach Pascal Groß-Ecke sogar noch erhöht (Kopfball), doch Manuel Riemann parierte. Dann ging es in die Pause.

Unverändert startete die Hasenhüttl-Elf in den zweiten Abschnitt, sein Gegenüber Alois Schwartz hatte einmal reagiert und Nico Klotz ins Spiel gebracht. Zunächst begann der zweite Abschnitt verhalten, unsere Mannen um Kapitän Almog Cohen – Einmal mehr mit der symbolischen Binde „Schanzer gegen Rassismus“ auf dem Arm – waren sofort wieder um Spielkontrolle bemüht. So verstrichen die ersten zehn Minuten ohne Gefahr auf der einen oder anderen Seite. Es folge die Schreckenssekunde in der 60. Minute, ein Zusammenprall zwischen Ramazan Özcan und Konstantin Engel brachte die Sandhausener in Einschussposition, doch Roger rettete spektakulär auf der Linie. Der für kurze Zeit angeschlagene Kasache konnte glücklicherweise wieder auf das Feld. Beim vermeintlichen 3:0 brachen die Jubelschreie aus dem Gästeblock aus – Doch Moritz Hartmann hatte leider aus Abseitsposition eingedrückt (69.).

„Auf geht’s, Schanzer“ schallte im Schlussspurt der Partie von den Rängen, die mitgereisten Fans und Verantwortlichen sahen nun einen souveränen und sicheren Auftritt ihrer Mannschaft, die absolut entschlossen wirkte, die drei Punkte aus Sandhausen mitzunehmen. Lex und Hofmann setzten nochmal zum Kontergegenstoß an, doch Olajengbesi drängte den Winterneuzugang aus Fürth in letzter Sekunde ab (75.). So vertrich die Zeit zunehmend, und das Sandhausener Publikum schien sich mit der Heimniederlage abgefunden zu haben. Caiuby musste noch einmal vor Nicky Adler klären (80.), aber brenzlige Szenen konnte der SVS im Laufe dieser zweiten Halbzeit bis dahin nicht mehr erzeugen. Stieflers Schuss (82.) mangelte es an Power, Özcan, konnte den Ball problemlos aufnehmen. Coach Hasenhüttel brachte mit  Andreas Buchner in der 81. Minute die erste frische Kraft, unsere Nummer 16 kam für Konstantin Engel.

Gefährlich wurde es in der 86. Minute für unseren FCI: Nach einer Flanke von Marvin Knoll vollstreckte Hübner per Hacke, doch der Innenverteidiger stand im Abseits und der Treffer zählte nicht. In der 90. Minute kam Karl-Heinz Lappe für Moritz Hartmann in die Partie. Nach zwei Minuten Nachspielzeit beendete Schiedsrichter Norbert Grudzinski die Partie.

Am nächsten Spieltag empfangen unsere Schanzer den FC Energie Cottbus zum Saisonfinale im Audi Sportpark. Anpfiff der Partie ist am Sonntag, den 11. Mai um 15:30 Uhr.

SV Sandhausen: Manuel Riemann – Julian Schauerte, Seyi Olajengbesi, Florian Hübner (90. Tim Kister), Timo Achenbach – Denis Linsmayer, Simon Tüting (46. Klotz) – Manuel Stiefler, Matthias Zimmermann, Marco Thiede (82. Knoll) – Nicky Adler
(Michael Hiegl (ETW), Daniel Schulz, David Ulm, , Nico Klotz, Eke Uzoma, Marvin Knoll)
FC Ingolstadt 04: Ramazan Özcan– Danny da Costa, Andre Mijatovic, Roger, Konstantin Engel (81. Buchner) – Almog Cohen, Pascal Groß – Stefan Lex, Moritz Hartmann (90. Karl-Heinz Lappe), Caiuby – Philipp Hofmann
(Andre Weis (ETW), Michael Zant, Reagy Ofosu, Christoph Knasmüllner, Collin Quaner)

Schiedsrichter: Norbert Grudzinski (Hamburg)
Assistenten: Malte Dittrich (Bremen), Dirk Wijnen (Hannover)
Vierter Schiedsrichter: Philipp Schmitt (Rockenhausen)
Tore: 0:1 Caiuby (24./ Foulelfmeter), Hofmann (37.)

Karten: Achenbach (gelb, 25.), Tüting (gelb, 26.), Da Costa (gelb, 39.), Stiefler (gelb, 64.), Olajengbesi (gelb, 65.)

Zuschauer: 5450