Punktgewinn an der Weser: Schanzer erkämpfen sich spätes Remis in Bremen
19. Februar, 2022 15.30 Uhr
Für die hohe Auswärtshürde beim SV Werder Bremen setzte Rüdiger Rehm in seiner Anfangsformation auf vier Kaderrückkehrer. Nico Antonisch verteidigte an Stelle von Nikola Stevanovic, im Mittelfeld ersetzten Denis Linsmayer und Filip Bilbija den gesperrten Hans Nunoo Sarpei sowie Fabian Cavadias. Im Sturmzentrum erhielt Patrick Schmidt den Vorzug vor dem zuletzt kurzfristig in den Kader gerutschten Thomas Keller. Der gelernte Defensivspieler nahm damit neben Vize-Kapitän Marcel Gaus und Christian Gebauer auf der Bank Platz, die beide wieder im Aufgebot der Donaustädter standen.
Duell auf Augenhöhe – Chancen auf beiden Seiten
Beim sechsten Aufeinandertreffen mit den Hanseaten begannen unsere Schanzer mutig und sorgten nach nicht einmal 60 Sekunden bereits für den ersten Schreckmoment auf Seiten der Gastgeber. Einen zu kurz geratenen Rückpass klärte SVW-Schlussmann Jiri Pavlenka in höchster Not vor Florian Pick, der sich dabei verletzte und nach kurzer Behandlungspause weitermachen konnte (1.). Nach fünf Minuten musste auch FCI-Schlussmann Dejan Stojanovic das erste Mal eingreifen und entschärfte einen Ball vor Niclas Füllkrug. Die Gastgeber hatten in der Folgezeit mehr Ballbesitz, die Defensivreihe um Kapitän Michael Heinloth zeigte sich beim Tabellenzweiten aber wind- und sattelfest. So dauerte es bis zur 20. Spielminute, als sich Stojanovic nach einem Eckball der Norddeutschen gleich doppelt auszeichnen musste. Zuerst rettete der 28-Jährige vor dem einschussbereiten Ömer Toprak, den anschließenden Distanzschuss lenkte er mit den Fingerspitzen über die Latte.
Als es mehr und mehr in Richtung Pausentee ging, schalteten beide Offensivreihen mindestens einen Gang nach oben. Nach einem blitzsauber vorgetragenen Konter der Rehm-Elf bediente Dennis Eckert Ayensa im Zentrum Filip Bilbija, der den Ball aus spitzem Winkel nicht mehr entscheidend auf das Gehäuse bringen konnte (36.). Zwei Zeigerumdrehungen später fand eine scharfe Hereingabe von Dominik Franke keinen Abnehmer (38.). Dass sich gefährliche Offensivaktion des Bundesliga-Absteigers nicht gänzlich verhindern lassen, setzte anschließend Niclas Füllkrug eindrucksvoll unter Beweis. Nach einer Flanke schraubte sich der SVW-Angreifer in die Höhe und köpfte das Leder aus sechs Metern an den Querbalken (40.). Fast im direkten Gegenzug war es erneut Bilbija, der den Ball allein vor Pavlenka knapp am Pfosten vorbeischob (41.). Im Anschluss verbuchte auch Pick noch eine weitere Großchance vor dem Gang in die Kabinen, zielte aber etwas zu hoch. Somit ging es für unsere Schanzer im zweiten Spiel in Folge mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Pause.
Werder druckvoller – FCI wehrt sich
Beide Teams starteten unverändert in den zweiten Durchgang. Dieses Mal verzeichneten die Gastgeber die erste gefährliche Torchance. Nicolai Rapp wurde nach einer Flanke von Mitchell Weiser noch im letzten Moment entscheidend von Antonitsch gestört (51.). Drei Zeigerumdrehungen später war es Weiser selbst, der mit einem wuchtigen Abschluss Stojanovic prüfte (54.). Rund eine Viertelstunde nach Wiederanpfiff vollzog Rehm seinen ersten Doppelwechsel: Rico Preißinger und Gebauer ersetzten Linsmayer und Pick (63.). Der viermalige Deutsche Meister erhöhte in der Folge die Schlagzahl: Toprak bugsierte den Ball nach einer Ecke aus guter Position deutlich über den Kasten (67.), wenig später verpasst auch Anthony Jung die SVW-Führung (71.). In der Zwischenzeit brachte Rehm mit Valmir Sulejmani für Patrick Schmidt eine frische Offensivkraft (68.).
Eine Viertelstunde vor dem Ende wurde der Druck des langjährigen Bundesligisten dann zu groß. Füllkrug setzte sich nach einer Jung-Flanke am Fünfmeterraum durch und köpfte unhaltbar für Stojanovic ein, Sekunden zuvor klärte bereits Antonitsch einen Ducksch Abschluss auf der Linie (75.). Antonitsch war es auch, der nach einer Einwurf-Verlängerung für Verwirrung in der SVW-Defensive sorgte, ehe Toprak die Situation bereinigen konnte (81.). Kurz darauf hielt Stojanovic unsere Jungs mit starken Paraden gegen Christian Groß und Jung im Spiel (82., 83.). Die Donaustädter glaubten an sich, nutzten die Chance und kamen fünf Minuten vor dem Ende zum Ausgleich. Franke hob den Ball über die Bremer Abwehr in den Strafraum, wo Bilbija wiederum gefühlvoll per Heber zum 1:1 traf. Der Treffer des 21-jährigen war gleichbedeutend mit dem Endstand im Weserstadion.
Unsere Schanzer belohnen sich am Ende für eine kämpferische und couragierte Leistung mit einem Punktgewinn in Bremen. Am kommenden Spieltag wartet bereits das nächste Top-Team aus der 2. Bundesliga auf die Donaustädter. Am Sonntag, den 27. Februar gastiert Herbstmeister FC St. Pauli um 13.30 Uhr im Audi Sportpark.
Aufstellung FCI: Stojanovic – Franke, Musliu, Antonitsch, Heinloth (85. Gaus)– Bilbija, Röhl, Linsmayer (63. Preißinger), Pick (63. Gebauer) – Eckert Ayensa, Schmidt (67. Sulejmani)
Tore: 1:0 Füllkrug (75.), 1:1 Bilbija (85.)
Gelbe Karten: Schmidt (36.)