FC Ingolstadt feiert ersehnten Befreiungsschlag
01. November, 2021 16.09 Uhr
Nach einem enttäuschenden Saisonstart mit nur einem Sieg aus sechs Partien und zuletzt drei Niederlagen in Folge melden sich die FCI-Frauen mit einem 5:1 (1:1)-Kantersieg bei Aufsteiger SV Elversberg eindrucksvoll zurück. Entscheidenden Anteil am Erfolg hatte Kapitänin Ramona Maier mit drei Treffern.
In Elversberg mussten die FCI-Frauen sowohl auf Stammtorhüterin Franziska Maier (berufliche Gründe) als auch auf ihre Vertreterin Anna-Lena Daum (krank) verzichten, so dass die 18-jährige Shantina Günther Dias zu ihrem ersten Einsatz zwischen den Pfosten kam. Zum ersten Mal seit ihrer Verletzung stand Verteidigerin Nadine Zenger wieder auf dem Platz.
Die Gastgeberinnen erwischten den besseren Start, so dass Günther Dias bei ihrer Liga-Premiere bereits in der 9. Minute hinter sich greifen musste: Nach einem Fehler im Schanzer Spielaufbau wurde Selina Wagner freigespielt, ihre Hereingabe verwandelte Lilli Berwind zum 1:0 für Elversberg. Die Schanzerinnen steckten den Rückstand aber gut weg und hätten eine Minute später ausgleichen können, doch Alina Mailbecks Freistoß verfehlte das Tor. Auch die nächsten Chancen gehörten dem FCI: Erst traf Jana Scharly nach einem Freistoß die Latte (15.), dann vergab Mailbeck zweimal (26. und 29.) die Möglichkeit zum Ausgleich. Elversberg versuchte auf der Gegenseite die Führung auszubauen, doch sowohl Wagner (28.) als auch Yara Volpert, deren Torschuss nach einem Freistoß auf der Linie geklärt wurde (32.), scheiterten. Dann durften die Schanzerinnen zum ersten Mal jubeln: Nach einem Eckball verlängerte Zenger den Ball auf Steffi Reischmann, die in der 42. Minute den 1:1-Ausgleich erzielte.
„Wir lagen nach einem dummen Fehler im Spielaufbau zurück, waren trotzdem gut im Spiel, allerdings nicht mutig genug. Der Ausgleich fiel zum richtigen Zeitpunkt, weil er das Spiel wieder offen gestaltete“, lautete das Zwischenfazit von FCI-Coach Thorsten Splieth.
Im zweiten Durchgang machten die Schanzerinnen von Beginn an mächtig Druck und hatten gleich nach Wiederanpfiff Chancen durch Ramona Maier (46.) und Mailbeck (48.). Die Ingolstädterinnen waren klar überlegen, erarbeiteten sich weitere Möglichkeiten durch Mailbeck (56.) und Maier (66.) – aber das Tor wollte nicht fallen. Gerade als die Gastgeberinnen wieder stärker wurden, gelang den Ingolstädterinnen der in der 70. Minute doch der Treffer: Ivana Slipcevic spielte einen Steilpass auf Reischmann, die den Pfosten traf, doch Kapitänin Maier verwertete den Abpraller zum 2:1. Nur eine Minute später passte Reischmann auf Maier, die allein vor dem gegnerischen Tor aus halbrechter Position auf 3:1 erhöhte. Die Schanzerinnen spielten nun befreit auf: Nach einer Ecke der Elversberger konterten die FCI-Frauen den Gegner aus und erzielten in der 83. Minute ihren vierten Treffer – erneut durch Maier, der damit ein Hattrick gelang. Die Kapitänin hätte sechs Minuten später sogar noch ihr viertes Tor schießen können, nachdem Ricarda Kießling auf sie gepasst hatte, doch Maier legte quer auf Larissa Estrada Galves, dieden Ball ins leere Tor zum 5:1-Endstand schob.
„Ich habe den Mädels in der Pause gesagt, dass sie nach der Halbzeit so aus der Kabine gehen sollen, dass den Zuschauern der Mund offen stehen bleibt“, sagte FCI-Trainer Splieth. „Das haben sie zu hundert Prozent umgesetzt. Das 3:1 war schließlich der Dosenöffner, danach ist vom Team eine Last abgefallen und man sah Kampfeswillen und mannschaftliche Geschlossenheit. Das war richtig geil. “ Ein Sonderlob vom Coach erhielt Ivana Slipcevic, die im Mittelfeld sehr gut die Fäden gezogen habe. “ Ingolstadt klettert durch den Sieg auf Relegationsplatz zwölf. Am kommenden Sonntag müssen die Schanzerinnen bei Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg antreten.
FC Ingolstadt: Günther Dias – Zeller, Fritz, Uzungüney, Zenger (88. Lulaj) – Mailbeck (69. Kießling), Scharly, Reischmann, Slipcevic, Haim (53. Galvez Estrada) – Maier. – Tore: 1:0 Lilli Berwind (9.), 1:1 Steffi Reischmann (42.), 1:2 Ramona Maier (70.), 1:3 Ramona Maier (71.), 1:4 Ramona Maier (83.), 1:5 Larissa Galvez Estrada (89.)
Von Sabine Kaczynski (Donaukurier)
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