„100 000-Mark-Sturm“ und andere Rekorde: Preußen Münster im Portrait
Historie
Unter dem damaligen Namen „FC Preußen“ gründeten Schüler den Verein im Jahr 1906. Kurios: Damals hatte man noch keinen eigenen Platz, gespielt wurde daher auf einem Gelände des Militärs. Und so mussten die Tore nach jedem Training wieder abgebaut werden. Mit den Jahren bekamen die Westfalen nicht nur ein Trainingsgelände, sie schafften es auch, sich nach oben zu arbeiten: 1914 wurde man Westfalenmeister. Kurz darauf zog der Verein um, an die Sentruper Höhe im Westen der Stadt. 1921 wurde man erneut Westfalenmeister und änderte das „FC“ in „SC“ um. Am 1. November 1925 ereignete sich erneut Historisches: Die Partie gegen Arminia Bielefeld wurde erstmals von einem Sprecher (Bernhard Ernst) live kommentiert. Das sollte für längere Zeit eines der Highlights der Münsteraner bleiben.
Die kommenden Jahrzehnte waren gekennzeichnet von Auf- und Wiederabstiegen, richtig Fuß fassen konnte der SCP hingegen erst nach dem Krieg, und zwar in der Oberliga West. Das verdankte man nicht zuletzt den Investitionen des Unternehmers Josef Oevermann, die mit dafür sorgten, dass in der Saison 50/51 vom „100 000-Mark-Sturm“ der Münsteraner die Rede war. Dennoch: Im Rennen um die Deutsche Meisterschaft musste man sich am Ende als Vizemeister geschlagen geben. Vor 100.000 Zuschauern unterlag man in Berlin dem 1. FC Kaiserslautern. Die Unterstützung der Fans ließ in diesen Zeiten wahrlich nicht zu wünschen übrig.
So auch 1963, als der SCP in der neu gegründeten Bundesliga in der Partie gegen den HSV mit 38.000 Zuschauern mit dem ersten ausverkauften Stadion der Bundesliga in die Sportgeschichte einging. Die folgenden Jahrzehnte waren von Ab- und Aufstiegen kennzeichnet: Ausgerechnet zum 100-jährigen Vereinsjubiläum stieg Preußen in die vierte Liga ab. Seit 2010 haben sich die Westfalen inzwischen in der 3. Liga etabliert.
Bisherige Duelle
Da unsere Schanzer noch nie auf die Münsteraner trafen, darf man gespannt sein, wie die erste Begegnung verlaufen wird. Freuen dürfen sich in jedem Fall einige Schanzer über ein Wiedersehen: Malte Metzelder, FCI-Urgestein, ist aktuell als Sportchef der Preußen tätig.
Malte Metzelder war auf und neben dem Platz jahrelang ein Schanzer: Nun kommt es zum sportlichen Wiedersehen in der 3. Liga. (Foto: Bösl/KBUMM)
Stadion
Geschichsträchtiges Herzstück der Münsteraner: Das Preußenstadion an der Hammer Straße ist seit den 1920er Jahren Spielstätte des SCP. Nach seiner teilweisen Zerstörung während des Zweiten Weltkrieges, wurde es in den Jahren danach wieder aufgebaut. Heute fasst das Stadion knapp 15 000 Fans, ähnlich dem Audi Sportpark.
Stadt und Sehenswürdigkeiten
Münster ist als Studentenstadt bekannt und als Fahrradstadt berühmt. Angeblich haben die 300.000 Einwohner der Stadt stolze 500.000 Räder. Und mit dem Fahrrad lässt sich die Stadt auch hervorragend erkunden: Auf dem 473 km umfassenden Netz von Radverkehrsanlagen sollte wohl für jeden etwas dabei sein. Schön ist zudem auch der Stadthafen, der gerade von der jüngeren Bevölkerung gern besucht wird. Die NRW-Stadt ist also eine Reise wert, wir freuen uns aber zunächst auf den Besuch der Münsteraner beim Auswärtsspiel im kommenden Jahr.
Zunächst empfangen die Schanzer den SC Preußen Münster jedoch im Audi Sportpark. Anpfiff zur Partie am kommenden Samstag ist um 14 Uhr, Tickets gibt es an den Tageskassen vor Ort. Der FCI freut sich auf die zahlreiche Unterstützung aller Schwarz-Roten im Stadion!